Groß war die Sorge der Anrainer auf österreichischer Seite in Kötschach-Mauthen hinsichtlich des Plöckenpasses, lange seien von den zuständigen Italienern nur „kleine, kosmetische Arbeiten“ an der nach einem Felssturz seit Anfang Dezember vergangenen Jahres unpassierbaren Grenzstraße vorgenommen worden. Die Sorge, dass die wichtige Verbindung nicht, wie von der italienischen Seite zugesichert, mit Ende des Jahres wieder geöffnet werden würde, war evident.
Riesiger Felsvorsprung
Am Dienstag kam es dann aber hör- und sichtbar zu Arbeiten: Mit einem großen Knall, als wollte man auf die Sorgen der Menschen mit voller Entschlossenheit reagieren, wurde eine erste Sprengung am Passo di Monte Croce Carnico, wie der Plöckenpass auf Italienisch heißt, durchgeführt.
Beim gesprengten Felsen handelt es sich um einen 500 Kubikmeter großen Felsvorsprung, der laut der zuständigen Infrastrukturgesellschaft Anas durch einen mehrere Dutzend Zentimeter breiten vertikalen Riss vom Berghang getrennt war. Zur Sprengung wurden Mikrosprengladungen verwendet. Beim Vorgang stürzten, wie geplant, weitere 200 bis 300 Kubikmeter des mit dem Felsen verbundenen Hanges ab – insgesamt kann man also von etwa 800 Kubikmetern Geröll sprechen.
Eröffnung Ende 2024 steht
Die Sicherheit stand bei einer derartigen Aktion im Mittelpunkt: Vor der kontrollierten Sprengung wurde das gesamte umliegende Gebiet mithilfe der Polizei abgesperrt. Außerdem wurde vor der Sprengung ein Drohnenflug durchgeführt, um zu überprüfen, ob sich keine Menschen in der Umgebung aufhalten.
Nach Abschluss der Abbrucharbeiten, die auch mit mechanischen Mitteln durchgeführt werden, sollte man planmäßig mit der Installation der Steinschlagbarrieren beginnen – sie sind erforderlich, um die durch den Erdrutsch schwer beschädigte Straße wieder in einen sicheren Zustand zu bringen. Das Ziel, die Straße bis Ende des Jahres wieder für den Verkehr freizugeben, bleibe laut Anas bestehen.