Höchste Vorsicht in Kremsbrücke in Oberkärnten! Die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) hat am Sonntagabend Zivilschutzalarm ausgerufen, um 20.43 Uhr heulten die Sirenen für eine Minute in auf- und abschwellendem Ton. Bereits eine Viertelstunde zuvor, um 20.28 Uhr, war eine Zivilschutzwarnung ausgegeben worden.

„In oberen Stockwerken bleiben!“

Nach einem Unwetter mit starken Niederschlägen besteht laut LAWZ Gefahr für die Bevölkerung, sie soll den Anweisungen der Einsatzkräfte unbedingt Folge leisten. Man sollte bis auf Weiteres, wenn möglich, in den oberen Stockwerken der Wohngebäude bleiben und den Aufenthalt in Kellern gänzlich meiden. Nach Angaben der LAWZ ist ein Bach über die Ufer getreten - welcher, das könne man aktuell nicht sagen: „Im Bereich von Kremsbrücke fließen mehrere Bäche zusammen und in die Lieser.“

Volatile Lage in Kremsbrücke

Mehr weiß man in Kremsbrücke selbst, die Kleine Zeitung hat Sepp Glanzer, Kommandant der dortigen Freiwilligen Feuerwehr, kurz nach 21.30 Uhr erreicht: „Bei uns ist der Innerkremsbach über die Ufer getreten. Im Moment sind zwei Häuser überschwemmt, darunter ein Gasthaus.“ Die Lage sei äußerst volatil: „Der Bach steigt und geht dann wieder zurück. Vorhin haben wir uns zurückziehen müssen, nun sind wir wieder unterwegs.“

Rund 70 Feuerwehrleute waren Sonntagabend im Einsatz, mit Entspannung ist nach Ansicht des Kommandanten nach nicht zu rechnen: „Im Moment steigt der Bach wieder, womöglich gibt es im oberen Bereich Verklausungen.“ Man könne die Bevölkerung nur inständig bitten, sich vom Wasser fern zu halten und sich in Sicherheit zu bringen.

Die Grafik zeigt den enormen Anstieg des Kremsbachs bei Kremsbrücke
Die Grafik zeigt den enormen Anstieg des Kremsbachs bei Kremsbrücke © Hydrologischer Dienst, Land Kärnten

Innerkrems abgeschnitten

Noch schlimmer könnte die Lage, so Glanzer, in der Innerkrems sein: „Dort ging dieses gewaltige Gewitter direkt herunter. Wir hoffen das Beste, im Moment ist dort jedoch noch niemand erreichbar.“ Das bereitet auch dem Kremser Bürgermeister, Gottfried Kogler, Sorgen. Er erklärte gegen 22.15 Uhr: „Wir haben immer wieder versucht, Kontakt in die Innerkrems herzustellen - weiterhin ohne Erfolg.“

Bürgermeister in Sorge

„Die Lage ist wirklich dramatisch, es hat sich keinesfalls gebessert“, sagt Kogler. Es regne zwar nicht mehr, das Wasser gehe aber gar nicht zurück. „Es ist alles unübersichtlich, über ein Schadensausmaß können wir überhaupt noch nicht sprechen. Die Einsatzkräfte tun im Moment alles, was möglich ist“, erklärt er und muss wieder aufhören: „Es tut mir leid, die Feuerwehr ist wieder hier.“ Der Kampf gegen die Naturgewalten geht weiter.