„Der Dienstag ist der achte Tag in Folge, an dem wir die 30 Grad Marke knacken. Wir steuern auf einen neuen Rekord zu“, erklärt Martin Ortner, Meteorologe der GeoSphere Austria. Vor 17 Jahren, im Juli 2007, wurden in Klagenfurt an zehn Tagen hintereinander mehr als 30 Grad gemessen. „Ob dieser Wert übertroffen wird, wird sich am Mittwoch zeigen. Es ist der Tag, an dem es noch nicht in Stein gemeißelt ist, dass die 30 Grad erreicht werden“, sagt Ortner.

Eine kleine Kaltfront nähere sich an, sie werde Kärnten zwar nicht überqueren, aber den Norden des Landes streifen: „Dadurch wird die Luft über dem Bergland, den Tauern, den Gurktaler Alpen bis zur Pack labiler. Quellbewölkung kann entstehen und von Dienstagnacht bis Mittwochnachmittag lokale Regenschauer und auch Gewitter mitbringen. In höheren Lagen würde somit die Temperatur um zwei bis drei Grad sinken. Das könnte am Mittwoch dazu führen, dass die 30 Grad knapp nicht erreicht werden“, wahrscheinlicher sei es aber, dass es sich trotzdem ausgehen wird, prognostiziert Ortner.

Längste Hitzewelle

Knackt der Mittwoch die 30 Grad, dann wird es die längste Hitzewelle, die Kärnten je erlebt hat: „Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag werden mit Sicherheit wieder bei oder über 30 Grad liegen. Der Sonntag wird sogar in Richtung 34 Grad gehen“, so der Meteorologe. Das wäre zumindest eine dreizehntägige Hitzewelle.

Das Besondere dieser Hitzeperiode seien aber nicht die extremen Spitzen. 30 Grad seien zwar überdurchschnittlich, aber nicht die Höchstwerte, sondern die Konstanz sei außergewöhnlich: „Besonders in den Ballungsräumen, etwa Klagenfurt und Villach, ist dadurch die Belastung hoch. Wir hatten in der Klagenfurter Innenstadt bereits vier aufeinanderfolgende Tropennächte, die nicht unter die 20 Grad gingen“, sagt Ortner.

„Die Dauer ist entscheidend. Durch die Länge der Hitzeperiode haben sich mittlerweile alle Baukörper extrem aufgeheizt.“ Deshalb sei es am Land erträglicher, meint Ortner: „Dort kühlt es wenigstens in der Nacht etwas ab und die Morgentemperaturen sind noch etwas frischer und bringen ein wenig Entlastung.“

Abkühlung in Sicht?

Wann endet die Hitzewelle? „Voraussichtlich nächste Woche. Irgendwann zwischen Montag und Mittwoch könnte uns eine kleine Kaltfront erreichen, die dann zumindest insofern Abkühlung bringt, als es unter 30 Grad bleibt“, aber auch hier sind die Modelle noch sehr vage, sagt Ortner: „Wir reden bei der Abkühlung dann von Höchstwerten um die 28 Grad.“ Der Sommer sei gekommen, um zu bleiben, so der Meteorologe.

Ähnlich sieht es in beliebten Urlaubsregionen entlang der nördlichen Adria aus: In Slowenien, Kroatien und Norditalien erreichen die Temperaturen bis zu 37 Grad: „Auch hier sind es nicht Extremwerte, die belasten, sondern die Dauer der Hitzeperiode“, sagt Ortner. Wobei es naturgemäß im Landesinneren heißer als an der Küste ist, wo nachmittags eine Brise vom Meer für etwas Abkühlung sorge. Wenig Abkühlung bietet allerdings mittlerweile die Adria. Vor Dubrovnik wurde am Montag ein neuer Rekordwert gemessen: Das Meer hat sich auf 29,7 Grad erhitzt.