Italien bereitet sich auf die heißeste Woche des Jahres vor. Für die nächsten Tage werden im Süden des Landes Temperaturen von bis zu 40 Grad vorhergesagt, da sich ein afrikanisches Hochdruckgebiet verschärfen wird. „Caronte“ - benannt nach Charon, dem aus der griechischen Mythologie bekannten Fährmann zum Hades - soll laut Meteorologen für Temperaturen mit Spitzenwerten sorgen.
Brunnen als Anziehungspunkte
Besonders betroffen ist laut Meteorologen Süditalien. Für Rom, Bologna und Florenz wurde Alarmstufe Rot ausgerufen. In den Notaufnahmen der römischen Krankenhäuser wurden Senioren behandelt, die an akutem Flüssigkeitsmangel litten. Touristinnen und Touristen standen vor zahlreichen historischen Brunnen in Rom Schlange: Wer sich dort mit einem Schluck Wasser erfrischen wollte, musste sich gedulden - die Brunnen sind wegen der hohen Temperaturen derzeit sehr beliebt. Cafés und Restaurants versuchten, ihre Gäste mit Wassernebel aus Ventilatoren zu erfrischen.
Massenflucht aus Städten
Die Italiener lassen sich den Kampf gegen die Hitze einiges kosten. Um Abkühlung zu finden, investieren sie vor allem in Klimaanlagen, deren Nachfrage stark gestiegen ist. Wegen der hohen Temperaturen steigt aktuell auch der Konsum von Speiseeis an. Die starke Nachfrage lässt die Preise in Salons in die Höhe schnellen. In drei Jahren sei der Preis von Speiseeis in Italien um 30 Prozent gestiegen, beklagten Konsumentenschutzverbände.
Bereits am Samstag hatte eine Massenflucht italienischer Urlauber aus den Städten begonnen. Auf den Autobahnen war schon in der Früh starker Verkehr gemeldet worden. Obwohl sich weniger Italienerinnen und Italiener in diesem Jahr einen Urlaub gönnen, waren vor allem am Wochenende viele Tagestouristen in Richtung Meer oder Berge unterwegs gewesen. Laut Schätzungen des Hotelierverbands Federalberghi urlauben 93 Prozent der Italienerinnen und Italiener diesen Sommer in der Heimat.
Hitzewelle auch in Griechenland
Die Hitze in Griechenland wirkt sich immer stärker auf den Alltag der Menschen aus - und ein Ende ist nicht in Sicht. „Wir rechnen mit 43 Grad und mehr in den nächsten Tagen“, sagte ein Meteorologe des griechischen Fernsehsenders ERT. Landesweit sind seit Tagen die Auswirkungen der Hitze zu spüren: Wegen der hohen Temperaturen verformten sich zum Beispiel die Gleise der Vorstadtbahn der Hafenstadt Patras. Bereits in den vergangenen Wochen gab es in Griechenland Hunderte Brände.