Einen Überblick über den Zustand der Gletscher in Österreich aufgrund der Klimaerwärmung machte sich Bundespräsident Alexander van der Bellen auf der Franz-Josefs-Höhe bei der Pasterze. Er wurde von Nationalpark-Direktorin Barbara Pucker und Johannes Hörl, Direktor der Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG) willkommen geheißen. Von Nationalpark-Ranger Konrad Mariacher wurde anhand von zwei Fotoaufnahmen anschaulich gezeigt, welche Auswirkungen das Steigen der Temperaturen auf die Gletscher Österreichs in den letzten Jahrzehnten gehabt haben.
Die Leiterin des Sonnblick-Observatorium, Elke Ludewig, prophezeit, dass 2040 die Pasterze den Status Gletscher verlieren wird und nur mehr Gletscherfelder bestehen wird. Gerhard Lieb von der Universität Graz führt seit 40 Jahren Gletschermessungen durch und zeigte dem Staatsoberhaupt die Versandungen der Gletscherseen. Auch Gletscherforscherin Andrea Fischer, die Wissenschaftlerin des Jahres 2023, sowie Ökologin Ulrike Berninger an der Universität Salzburg wiesen in ihren Beiträgen auf die Dramatik der Situation in den Alpen hin.
„Schutz der Menschheit“
Bundespräsident Van der Bellen hat auch in seiner Heimat im Kaunertal die beträchtlichen Spuren des Klimawandels festgestellt. Er betont, dass alle Menschen sofort etwas zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes unternehmen müssten und nicht durch ihr Verhalten als Sterbebegleiter der Gletscher fungieren sollen. „Klimaschutz ist gut, aber es geht doch in Wirklichkeit um den Schutz der Menschheit“, betont der Bundespräsident.
Willi Pleschberger