Großen Schaden haben Hacker in Kärnten angerichtet. Das betroffene Unternehmen will jetzt gegen die eigene Bank vorgehen. Laut der Tageszeitung „Der Standard“ haben Hacker rund 2,9 Millionen Euro vom Konto eines Kärntner Unternehmens erbeutet. Sie sollen 137 kleinere Überweisungen an Menschen in Drittländern gemacht haben. Passiert ist die Tat schon im Juli 2023, gegenüber dem „Standard“ äußert sich Anwalt Daniel Schwarzl jetzt allerdings öffentlich – denn nun soll die Bank des Unternehmens haften.

Nachdem die Überweisungen – gut sechs Stunden später – bemerkt wurden, wurde das Konto unverzüglich gesperrt. Zu dem Zeitpunkt war bereits ein großer Schaden entstanden. Obwohl die Staatsanwaltschaft Klagenfurt Teilbeträge hat orten können, ist das Geld wohl verloren. „Die Bank Austria gesteht selbst ein, bereits ca. 577.000 Euro identifiziert zu haben, hatte diese jedoch bis dato nicht weitergeleitet“, wird Schwarzl im Standard zitiert. „Insgesamt dürfte daher das Geld mehrheitlich unwiderruflich verloren sein.“

Laut der betroffenen Bank habe ein zeichnungsberechtigter Mitarbeiter des Unternehmens auf einer Fake-Website vertrauliche Daten eingegeben. Schwarzl zufolge habe die Bank jedoch ihre Sorgfalts- und Überwachungspflichten verletzt. Der Prozess findet im September in Wien statt.

Bank musste zahlen

Erst vor Kurzem hat die Kleine Zeitung über einen Fall berichtet, bei dem Hacker ebenfalls ein Konto leer geräumt hatten. Eine alleinerziehende Klagenfurterin hat zwei Jahre lang vor Gericht um die Rückbuchung des gestohlenen Geldes gekämpft – und Recht bekommen. Es ging um 4750 Euro. Die Bank musste in diesem Fall zahlen.