Der Fischereiverband „Coldiretti Pesca“ warnt vor Blaukrabben. Die Schalentiere, die normalerweise ausschließlich an der Ostküste der USA oder im Golf von Mexiko vorkommen, haben sich inzwischen im Mittelmeer stark verbreitet.

Schön Blau

Das merken nicht nur die Fischer, sondern auch die Urlauber. An den Stränden und im Wasser an der Oberen Adria sind die Blaukrabben immer wieder zu sehen. Besonders im Raum Chioggia – 50 Kilometer von Venedig entfernt – tauchen die Tiere offenbar gerne auf. Wie im Vorjahr sind die Blaukrabben auch heuer ein beliebtes Fotomotiv: Kleine-Zeitung-Leser schicken schon die ersten Urlaubsbilder mit den schönen Tierchen. Der Rückenpanzer der Blaukrabbe wird zwischen 17,8 und 20 Zentimeter breit. Männchen werden größer als Weibchen. Die Scheren weisen je nach Geschlecht unterschiedliche Farbschattierungen auf. Die Scherenspitzen der Männchen sind bläulich und die der Weibchen rötlich gefärbt. „Rein optisch sind die Krabben schön anzusehen“, meint ein Urlauber.

Muschelzuchtanlagen zerstört

Für die Fischer und andere Fische sind die Tiere allerdings eine Belastung. 3000 Fischereibetriebe in der Deltaregion des Flusses Po an der Mündung zur Adria sind bedroht. Die Blaukrabbe hat bei italienischen Fischern bisher Schäden in Höhe von 100 Millionen Euro verursacht, indem sie Muschelzuchtanlagen zerstört, aber auch Austern, andere Krustentiere und Fische wie Seezunge und Meeräsche vernichtet. Die Bilanz droht dramatischer zu werden, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, um die Invasion des „Killers der Meere“ zu stoppen, warnte der Fischereiverband „Coldiretti Pesca“.