Die Lebensmittelkontrolle in Kärnten hat im Jahr 2023 einen Anstieg bei den Anzeigen, aber auch bei den behördlichen Betriebsschließungen verzeichnet. 17 Schließungen mussten ausgesprochen werden, sagte die Leiterin der Lebensmittelsicherheit, Edeltraud Kovacs, am Montag vor Journalisten. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 6200 Kontrollbesuche durchgeführt. 207 Kontrollen erfolgten wegen Verbraucherbeschwerden – so viele wie noch nie, hieß es von der Behörde.
Von den 17 geschlossenen Betrieben befanden sich 13 im ländlichen Bereich, vier in Städten. Betroffen waren sowohl der Lebensmittelhandel, unter anderem eine Bäckerei, als auch gastronomische Betriebe. Seit der Coronapandemie seien Konsumentinnen und Konsumenten aufmerksamer geworden, was sich in der Zahl der Anzeigen niederschlage. Die häufigsten Beschwerden beziehen sich auf Irreführungen – etwa auf Angaben, die sich als falsch herausstellen. Außerdem kommt es auch wegen Hygienemängeln zu Beschwerden.
Schinken ist kein Schinken
2023 wurden außerdem drei Schwerpunkte bei den Kontrollen gesetzt -– diese lagen auf Würsten, Schinken und Kebab-Lokalen. Bei den Würsten wurden 50 Prozent der Proben beanstandet, der Großteil wegen „Irreführungen vor allem zur Haltbarkeit, aber auch wegen erhöhter Keimzahl“, hieß es vom Institut für Lebensmittelsicherheit. Beim Schinken wurden vor allem Pizzen kontrolliert – dort sei nicht immer Schinken drauf, wenn Schinken angegeben ist: Bei 90 Prozent der Proben habe es sich um „gepresste Fleischanteile mit chemischen Ersatzstoffen“ gehandelt. Und den dritten Schwerpunkt habe man wegen eines Todesfalles nach einem Kebab-Verzehr gelegt. Insgesamt wurden 94 Kebab-Betriebe überprüft, zwei davon mussten wegen Gefahr in Verzug geschlossen werden.