Man ist ja schon einiges gewöhnt, aber das ist für die Empfängerinnen und Empfänger dieser E-Mail im ersten Moment ein Schock: In Kärnten kursieren derzeit E-Mails eines angeblichen Auftragsmörders, der sich als „KILL-VIC-32“ vorstellt. Er informiert sein potenzielles Opfer darüber, dass er diese Woche einen Auftrag von einem Kunden erhalten habe: „Er hat mir den geheimen Auftrag erteilt, Sie physisch zu eliminieren, indem ich Ihnen ein starkes Gift, Botulinumtoxin, verabreiche oder Ihnen flüssigen Stickstoff (chemisches Element mit der Ordnungszahl 7, Symbol N) ins Gesicht spritze“.
Weiter heißt es: „Ich habe alle notwendigen Informationen über Sie: Ihre Reiserouten, Reisezeiten, Aufenthaltsorte, häufig besuchte Orte etc. Ich muss nur noch zur Tat schreiten.“ Dann kommt der Profikiller, dessen E-Mail sich durch einen gehobenen Sprachstil auszeichnet, zur Sache: Er macht seinem potenziellen Opfer das nette Angebot, von seinem „Mordprojekt“ Abstand zu nehmen, wenn er eine beträchtliche Geldsumme erhalte. Außerdem würden alle Informationen über den Auftraggeber, einschließlich der Todesursache, preisgegeben.
Erste Betroffene in Kärnten
Der Auftragsmörder erwarte in 48 Stunden eine Entscheidung. Er warnt davor, die Polizei einzuschalten. Auch hätte man keine Chance, weil ich „Sie über ein gehacktes E-Mail-Konto kontaktiert“ habe. In Kärnten sind vor wenigen Tagen erstmals diese E-Mails aufgetaucht. Laut Waltraud Dullnigg, Sprecherin der Landespolizeidirektion, gebe es erste angezeigte Fälle. „Es handelt sich um eine ganz neue Betrugsmasche“, sagt sie. „Diese E-Mail sollte man unbedingt sofort löschen, keinesfalls darauf antworten.“ Die Polizei appelliert, keinesfalls auf die Forderungen des vermeintlichen Auftragsmörders einzugehen und zu bezahlen. In der Schweiz und in Deutschland warnt die Polizei bereits seit Längerem vor dieser mörderischen Betrugsmasche.