Ein neuer Partner soll bei den Großglockner-Bergbahnen in Heiligenblut einsteigen. Die Eigentümerfamilien Schmidl und Schröcksnadel haben sich mit den Unternehmern Thomas Seitlinger (Tomas Group) und Johannes Böck auf eine „Partnerschaft“ verständigt, teilte ein Sprecher des Skigebiets am Mittwoch mit. Damit ist auch ein Abbau der Liftanlagen der Fleissbahn, der laut den Eigentümern bereits beschlossene Sache war, abgewendet.
Die neuen Partner steigen im Rahmen einer Minderheitsbeteiligung von zehn Prozent im Skigebiet ein. Im Laufe der Zusammenarbeit soll diese auf 30 Prozent anwachsen. Über die Investitionsbeiträge wurde zwischen den Partnern Vertraulichkeit vereinbart. In Heiligenblut sollen nun rasch „wirtschaftliche und strukturelle Impulse“ gesetzt werden, etwa mit Beherbergungsbetrieben „in ausreichender Anzahl und Qualität“ und Marketingaktivitäten in Richtung Bergbahn- und Skiangebot. Im Bereich Hotellerie sollen die neuen Partner ihr „Know-how und ihre Umsetzungsstärke voll einbringen“.
Nicht genügend Gästebetten
Das Skigebiet am Großglockner kämpft bereits seit einiger Zeit mit geringer Auslastung. Neben fehlender Tagesgäste gibt es auch nicht genügend Gästebetten in der Gemeinde Heiligenblut. Deshalb haben die Bergbahn-Betreiber bereits zu Beginn der Saison vergangenen Dezember verkündet, dass man aufgrund fehlender Auslastung einen Teil der Lifte gar nicht in Betrieb nehmen werde.
Als das Land Kärnten erklärte, dass es keine öffentlichen Mittel für die Abgangsdeckung geben werde und vielmehr einen Verkauf an neue Betreiber forcieren wollte, drohten die Eigentümer überhaupt mit einer kompletten Schließung mit Saisonende. Das wurde dann abgewendet, allerdings fand auch der von Land und Gemeinde gewünschte Verkauf an regionale Investoren nicht statt. Zuletzt hatte es geheißen, dass man das Skigebiet nur weiterbetreiben könne, wenn man die Liftanlagen der Fleissbahn stilllegen und abbauen würde, dazu kommt es nun aber auch nicht. Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) kündigt an, die Aufbruchsstimmung vor Ort mit der Entwicklung der Region unterstützen zu wollen, Abgänge aus Steuermittel zu subventionieren sei aber weiterhin keine Option.