Denkt man an Filmmusik, denkt man an Hans Zimmer. Der Komponist sorgte für unvergessliche Melodien von Hollywood-Streifen wie Fluch der Karibik, Inception, Dune und Gladiator. Am Sonntag wird der 66-Jährige inmitten eines Orchesters an der E-Gitarre auf der Formel-1-Rennstrecke in Spielberg stehen. Unmittelbar vor dem Startschuss. Und fast an seiner Seite, an einem der sieben Schlagzeuge, wird Alex Brandstätter sitzen.
Der Klagenfurter ist einer von 50 Musikerinnen und Musikern, die sich in einem Wettbewerb des bekannten Schlagzeugers Martin Grubinger für einen der begehrten Orchesterplätze gegen Hunderte andere durchsetzen konnten. Gemeinsam mit 17 bereits im Vorfeld festgelegten Musikern – darunter auch die Kärntner Bassistin Julia Hofer – und Zimmer selbst wird das Orchester eine Neuinterpretation der österreichischen Nationalhymne spielen. „Zimmer hat es geschafft, eine Symphonic-Rock-Version im 4/4-Takt zu machen“, zeigt sich Brandstätter beeindruckt.
„Das coolste Geburtstagsgeschenk“
Für den 40-jährigen Musikschullehrer geht damit ein Traum in Erfüllung: „Das ist einfach das coolste Geburtstagsgeschenk zum Runden, das ich hätte kriegen können.“ Und auch ein zweiter Traum wird für ihn wahr, denn die Drums direkt neben dem Klagenfurter sind von dem weltweit bekannten Schlagzeuger (u.a. für Falco) Thomas Lang besetzt.
Den Applaus nach dem Auftritt am Sonntag können die Orchestermitglieder übrigens nicht lange auskosten: „Wir haben genau 60 Sekunden Zeit, die Rennstrecke zu räumen. Das musste vorher auch geprobt werden. Unser Rekord waren 48 Sekunden“, sagt der Schlagwerk-Lehrer, der beinahe gar nicht erst bei dem Wettbewerb von RedBull und Grubinger mitgemacht hätte. „Meine Frau Carlotta, der stets positive Lichtblick in meinem Leben, hat gesagt: ,Mach das jetzt und glaub daran, was du tust‘.“ Dann habe sie ihn beim Studio abgesetzt und der 40-Jährige nahm das Bewerbungsvideo für die App MyGroove auf.
Darauf, ihren Papa live im Fernsehen zu sehen, freut sich wahrscheinlich auch schon seine vierjährige Tochter Philomena. Auch ihr scheint die Musik im Blut zu liegen. „Jeden Tag in der Früh schnappt sie sich die Gitarre und singt die Kindergartenlieder nach.“ Das freut zwar nicht immer die „elterlichen Ohren“, aber der Stolz gleicht das locker wieder aus.