Blutig endete vergangenen Freitag ein Angriff auf einen Jugendlichen auf dem Skaterplatz in Feldkirchen: Dabei wurde, wie berichtet, ein 13-Jähriger schwer verletzt. Die mutmaßlichen Täter (14 und 18 Jahre, aus Feldkirchen bzw. St. Veit/Glan) konnten rasch ausgeforscht werden und kamen in die Justizanstalt Klagenfurt, allerdings nur für etwas mehr als einen Tag.

Dann lehnte der Haftrichter die Anträge auf Untersuchungshaft ab – zur Überraschung der Staatsanwaltschaft (StA) Klagenfurt, wie deren Sprecher Markus Kitz sagt: „Wir haben gegen diese Entscheidung umgehend Beschwerde beim Oberlandesgericht Graz erhoben.“ Die vom Haftrichter gegen die Beschuldigten verhängten sogenannten gelinderen Mittel – etwa, dass sich der 14- und der 18-Jährige vom Opfer und vom Skaterplatz fernhalten müssen – sind der Staatsanwaltschaft zu wenig.

„Brutale Qualität“

Die Attacke, die von einem weiteren 14-Jährigen gefilmt worden ist, habe „eine gewisse brutale Qualität“, sagt Kitz nach Ansicht des Videos. Aus diesem gehe hervor, dass der 14-Jährige die treibende Kraft gewesen sei. Für Erich Londer vom Bezirkspolizeikommando Feldkirchen war der Angriff „sicher eine geplante Geschichte“ und in ihrer „menschenverachtenden Brutalität ungewöhnlich“. Das Opfer erlitt einen verschobenen Nasenbeinbruch und musste im Klinikum Klagenfurt operiert werden.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 14- und 18-Jährigen wegen schwerer Körperverletzung, schweren Raubs und schwerer Nötigung. Der jüngere Beschuldigte, er trug während der Tat eine Sturmhaube, soll den 13-Jährigen mehrmals mit der Faust ins Gesicht geschlagen und ihm einen Kopfstoß versetzt haben. Zudem hat er ihn laut Polizei mit einem Messer mit dem Umbringen bedroht, sollte er die Polizei verständigen. Der St. Veiter beraubte das Opfer.

Mädchen geschlagen?

Auslöser des Angriffs soll die Behauptung eines Mädchens (13) sein, wonach der 13-Jährige sie geschlagen habe. Daraufhin wollte ihr mutmaßlicher Freund, der 14-Jährige, den Kontrahenten zu Rede stellen. Laut Gerüchten sollen am Freitag zeitweise 15 bis 20 Jugendliche nach ihm gesucht haben. Bei der Attacke auf dem Skaterplatz gegen 22.20 Uhr waren „nur“ noch sieben Personen beteiligt: das Opfer und ein Freund sowie fünf Burschen auf Täterseite, darunter die beiden 14-Jährigen und der 18-Jährige. Ob die beiden anderen sowie weitere Jugendliche Ärger mit der Justiz bekommen, möglicherweise auch wegen anderer Taten, wird sich zeigen. Die Ermittlungen der Polizei sind noch nicht abgeschlossen.

Für die Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.