Was haben Westfalia Schalke (heute FC Schalke 04), Sackhüpfen als Olympische Disziplin und die Kleine Zeitung gemeinsam? Das Jahr 1904. Denn in diesem wurde der Fußballklub gegründet, das heutige Kinderspiel war ausschließlich in diesem Jahr bei den Olympischen Spielen zu sehen und es war die Geburtsstunde der Kleinen Zeitung, die ihren Namen bis heute behalten hat.
Geschaffen wurde sie damals für die vernachlässigte Leserschaft der „kleinen Leute“, das Format ermöglichte es, die Zeitung zu einem erschwinglichen Preis (2 Heller pro Ausgabe) anzubieten. Viel hat sich im Laufe dieser 120 Jahre getan, aber einiges hat sich nicht verändert. Auf den regionalen Bezug der Nachrichten wurde bereits damals großer Wert gelegt. Und das ist es auch, was viele Leserinnen und Leser auch heute noch als wichtig erachten. Beim Auftakt der großen Geburtstagstour der Kleinen Zeitung im „Esskulturwirt Die Zechnerin“ von Franz und Christa Taumberger in Liebenfels war die Regionalität nämlich auch Thema: „Das ist schon sehr interessant zu lesen, was direkt bei uns vor der Tür passiert“, sind sich Leopold Samonig und Maria Stark-Samonig einig. Seit mehr als 20 Jahren sind die beiden Althofner treue Abonnenten und sie verrät: „Er steht sogar immer eine halbe Stunde früher auf, damit es sich noch ausgeht, die Zeitung beim Frühstück zu lesen.“
Auch Leser meldeten sich zu Wort
Ein treuer Abonnent seit mehr als 50 Jahren ist Adolf Riautschnig. Der Glanegger ist aber nicht nur Leser, sondern auch Autor zahlreicher Leserbriefe und als Kämpfer für das Bauerntum auch Verfasser einer „Außensicht“ in der Kleinen Zeitung. An der Zeitung schätzt er das Bemühen um neutrale Berichterstattung: „In der Früh die Kleine Zeitung zu lesen ist sehr wertvoll für mich.“
Auch für Rudi und Christiane Sagl aus Feldkirchen ist die Zeitung seit langer Zeit ein Begleiter. „Wir haben sie sicher schon seit 35 Jahren. Natürlich gibt es auch Dinge, über die ich mich schon beschwert habe, bin nicht immer mit allem einverstanden, finde aber, dass ihr durchaus brauchbar seid“, sagt Rudi Sagl mit einem Augenzwinkern. Rund zwei bis drei Leserbriefe schreibt er „alle zehn Jahre, da fokussiere ich mich aber auf die allgemeinen Umstände und nehme Stellung zu Themen, die bei uns passieren.“
Besonders gerne lesen er und seine Frau auch die Kommentare und das „Pro und Contra“. „Mir gefällt es, beide Seiten beleuchtet zu sehen.“ Dem stimmt auch Brigitte Sittinger zu. Sie hat die Zeitung vor mehr als 40 Jahren abonniert. „Ich finde es toll, dass man in den Kommentaren auch die unterschiedlichsten Meinungen lesen kann. Sowas braucht es.“ Ab und zu, gerade zu Zeiten von Corona, hatte sie schon einmal überlegt, die Zeitung abzubestellen, aber „ich lese sie ja wirklich gerne. Und dass man sich ab und zu ärgert, ist ja auch normal.“
Sportprofis plauderten mit Chefredakteur
Dem stimmte auch Chefredakteur Wolfgang Fercher zu, der mit einem Lachen meinte: „Wir sind ein jahre- oder jahrzehntelanger Begleiter. Da kann es natürlich auch passieren, dass man sich einmal über uns ärgert. Aber am nächsten Tag hat man uns wieder lieb.“ Fercher eröffnete den Abend übrigens mit einem interessanten Doppel-Interview, das er mit der erfolgreichen Snowboarderin Sabine Schöffmann und dem Ex-Profi-Fußballer Martin Hinteregger führte.
Die beiden Sportler erzählten aus ihrem (sportlichen) Alltag, plauderten über ihre Zukunftspläne – bei Schöffmann läuten in zwei Monaten die Hochzeitsglocken – und sprachen darüber, was die Region für sie bedeutet. Hinteregger verriet auch: „Vor Jahren habe ich die Kleine Zeitung noch zum Anheizen verwendet, mittlerweile bin ich aber zum treuen Leser geworden und habe sie auch schon lange abonniert.“ Und Schöffmann fügte hinzu: „Ich bin ja froh, dass ich aus einer so kleinen Sportart komme, dass ich nur dann interviewt werde, wenn etwas gut läuft. Daher freue ich mich immer über die Artikel über mich selbst.“
In großer geselliger Runde klang der Geburtstagsabend in Sörg aus. Unter den Gästen waren auch die ehemalige Chefredakteurin Antonia Gössinger, der Haubenkoch Gottfried Bachler, die Intendantin des Carinthischen Sommers, Nadja Kayali, der St. Veiter Bezirksfeuerwehrkommandant Friedl Monai, der Liebenfelser „Hausherr“, Bürgermeister und Nationalratsabgeordneter Klaus Köchl, Bezirkshauptfrau Claudia Egger-Grillitsch, der Mundartexperte und pensionierte ORF-Moderator Carl Hannes Planton, der Althofner Bürgermeister Walter Zemrosser, die beiden Wirtschaftskammer-Bezirksstellenleiter Robert Schratt (St. Veit) und Klaus Kert (Feldkirchen), der Werbefachmann Karlheinz Thaller,