Seit Donnerstag wurde im Raum Bad Gastein nach einem vermisstem Kärntner gesucht, der eine Wandertour unternehmen wollte. Nachdem seine Familie nichts mehr von ihm gehört hatte, wurde er als abgängig gemeldet. Eine erste Suchaktion am Donnerstag musste ergebnislos abgebrochen werden. Seit Sonntag ist es Gewissheit: Der Mann kam ums Leben.

Der vermisste Klagenfurter war am Mittwoch von Mallnitz aus Richtung Hagener Hütte, die auf 2446 Metern liegt, gestartet, schildert der Bezirksleiter der Pongauer Bergrettung, Gerhard Kremser, gegenüber der Austria Presse Agentur. „Er wollte dann über Sportgastein mit dem Zug zurückfahren.“ Nachdem er bis zum späten Abend nicht heimgekehrt war, verständigten Angehörige die Polizei. Donnerstagfrüh suchte die Polizei mithilfe einer Handypeilung und Suchflügen mit dem Hubschrauber nach dem Bergwanderer. Auch die Bad Gasteiner Bergretter und vier Hundeführer-Teams wurden alarmiert. „Die Handypeilung lokalisierte den Vermissten in Sportgastein“, sagt Kremser. Und zwar auf 1800 Metern Seehöhe. Dort entdeckten die Bergretter relativ rasch Spuren des Vermissten auf Altschneefeldern.

Rucksack gefunden

Ein Hundeführer der Bergrettung fand einen Rucksack und weitere Utensilien des Mannes bei einem reißenden Bach unterhalb eines Schneefeldes. 200 Meter weiter oben entdeckten die Bergretter ein offenes Schneeloch und Rutschspuren. „Wir haben in die pickelharte Altschneedecke, die teilweise bis zu vier Meter dick war, immer wieder mit Motorsägen Löcher geschnitten“, schildert Kremser die Suchaktion. Unter der Schneedecke befand sich ein Wildbach. Die Wasserrettung, die zur Unterstützung alarmiert wurde, suchte die Fließgewässer in Sportgastein nach dem Vermissten ab. Doch nachdem sich die Wetterbedingungen extrem verschlechtert hatten, wurde die Suche am Donnerstagabend abgebrochen. Bergretter suchten auch am Freitag und Samstag immer wieder nach möglichen Spuren des Vermissten.

Am Sonntag wurde in den Morgenstunden mit einer Spezialsonde mit Kamera eine Schneerinne abgesucht, in der der Verunglückte vermutet wurde. Durch das Suchgerät bekamen die Retter dann schließlich ein Signal. „Wir haben mit einer Motorsäge in diesem Bereich die Schneedecke aufgeschnitten und einen Bergretter in den Hohlraum abgeseilt“, sagte der Bezirksleiter der Pongauer Bergrettung. Um 11.20 Uhr wurde der Vermisste gefunden und mit großem Aufwand geborgen.