Auch am Sonntag gab es für die Suchmannschaften in Friaul-Julisch Venetien keine Pause. Die Körper von zwei der drei jungen Menschen, die vom Fluss Natisone bei Premariacco mitgerissen wurden, wurden am Sonntag zur Mittagszeit bei einer Brücke gefunden. Es handelt sich bei den Toten um zwei Freundinnen im Alter von 20 und 23 Jahren, eine Italienerin und eine Rumänin, die jüngere Frau wohnte in Campoformido, die 23-Jährige in Udine. Vom dritten Vermissten (25), der vor der Anreise aus Rumänien nach Udine bei seinem in Wiener Neustadt lebenden Bruder vorbeigeschaut hat, gab es noch keine Spur.
Eltern vor Ort
Alle Eltern der Verunglückten haben sich in der Nähe des Natisone versammelt. Sie werden von einem Kriseninterventionsteam betreut, wie Friauler Medien berichten. „Ich wollte meine Tochter zuerst nicht gehen lassen, doch sie sagte, sie würde sich mit ihren Freunden nur kurz dort treffen, ein paar Fotos machen und dann noch ein bisschen zusammensitzen“, erzählte eine Mutter. Es geschah am Freitag gegen 13.30 Uhr, als eine der jungen Frauen noch einen letzten Notruf mit ihrem Handy absetzte. Zu dritt standen sie umarmt und gestützt aufeinander im Natisone, der sich aufgrund der mit starken Regenfällen verbundenen Schlechtwetterfront, die über Norditalien, Slowenien und Kroatien zog, in kürzester Zeit in einen reißenden Fluss verwandelt hatte.
Keine Rettung
Die herbeigeeilten Rettungskräfte versuchten, die Unglücklichen mit zugeworfenen Seilen zu retten. Doch das Unterfangen misslang. Die drei wurden vor den Augen der Helfer von der Strömung mitgerissen. Aufgrund der Unberechenbarkeit des Natisone gilt ein Badeverbot. Als das Handy einer der drei Vermissten geortet werden konnte, musste auch ein Feuerwehrmann, der danach tauchte, gerettet werden, nachdem er mit der Strömung mitgerissen worden war. Er überlebte.