In der Nacht auf Freitag zogen infolge eines Tiefs und des Sciroccos schwere Unwetter über die nördliche Adria, am Freitag hat sich die Situation zugespitzt. Neben heftigen Regenschauern und Gewittern kamen lokal Sturm und Hagel hinzu, auch Sturzfluten wurden beobachtet.

In Friaul-Julisch Venetien werden drei Personen vermisst, nachdem sie vom Fluss Natisone mitgerissen worden waren. Ein Mann und zwei Frauen befanden sich in Premariacco unweit des Flusses, als sie von den Wassermassen erfasst wurden, wie Rettungseinheiten berichteten. Hubschrauber und Rettungsteams des Zivilschutzes von Udine beteiligten sich an der Suchaktion. Die Suche nach den Vermissten läuft am Samstag weiterhin auf Hochtouren. Bei den Personen handelt es sich um eine 20-jährige Studentin aus der Gegend von Udine, um eine 23-jährige rumänische Freundin und dessen 25-jährigen Lebensgefährten, ein in Österreich lebender Rumäne, wie lokale Medien berichteten. Die drei hatten sich unweit des Flusses aufgehalten, weil sie Fotos machen wollten, als sie von den Wassermassen des angeschwollenen Flusses erfasst wurden, wie Rettungseinheiten berichteten. Zeugen sahen das Unglück und holten Hilfe, die jedoch bisher zu spät kam. Hubschrauber und Rettungsteams des Zivilschutzes von Udine beteiligten sich an der Suchaktion.

Das aktuelle Radarbild

Land unter in Lignano

In Lignano Sabbiadoro und Pineta kämpften die Einsatzkräfte am Freitag gegen die Wassermassen, sogar die Viale Centrale stand unter Wasser. Es fielen Regenmengen von bis zu 60 Millimetern pro Stunde. Laut Nordest24 kommt das Entwässerungssystem nicht gegen den Niederschlag an, Adaptionen für die Zukunft wurden vonseiten der Bürgermeisterin angekündigt.

Katharina Kasin aus der Steiermark war gerade auf Urlaub in Lignano. Sie erklärt am Freitag: „Wir sind heute in der Früh mit unserem Hund Zeus Gassi gegangen und haben die massiven Überschwemmungen gesehen. Wir waren richtig schockiert“, erklärt sie. Michael Guttner aus Feld am See berichtet, dass der Campingplatz so überschwemmt ist, dass es als „Klein Venedig“ durchgehen würde.

Überschwemmungen in Friaul und Istrien

Die Gemeinde San Vito al Tagliamento in der Nähe von Pordenone wurde am Freitagmorgen ebenfalls stark überschwemmt. Wie Nordest24 berichtet, sind Zivilschutzkräfte aus dem Hauptquartier in Palmanova ausgerückt, um vor Ort zu helfen. Ganze Straßenzüge wurden gesperrt, um die Sicherheit der Bewohner nicht zu gefährden. Weitere Überschwemmungen gab es in den friulanischen Sesto al Reghena und Valvasone Arzene.

Auch in Istrien war die Situation teils dramatisch, so sind etwa auf Krk Straßen und Häuser überflutet, zwei Autos sollen laut „24sata“ in einem Wildbach stecken geblieben sein. Das Einkaufszentrum stand ebenfalls unter Wasser. Indes wurden auch aus Punat, Umag und dem slowenischen Piran Überschwemmungen gemeldet.

Lage am Samstag

Aktuell melden Urlauber aus Lignano schönes Wetter. Schon am Freitagabend habe sich die Lage beruhigt. Aus Krk wird ebenfalls Sonnenschein gemeldet. Ab Sonntag soll sich das Wetter generell spürbar bessern.