Urlauber, aufgepasst! In Italien gibt es nun neue Regeln in Bezug auf Radarstrafen. Das gesamte System der Geschwindigkeitsmessgeräte wird neu aufgestellt. Radarfallen müssen künftig mit Schildern im Voraus deutlich angekündigt werden, und zwar mindestens 1000 Meter auf Straßen außerhalb von Wohngebieten, 200 Meter auf innerstädtischen Durchgangsstraßen und 75 Meter auf anderen Straßen. Im Ortsgebiet wird es in Zukunft gar keine „Blitzer“ mehr geben – zumindest dort, wo man nicht schneller als 50 km/h fahren darf. Außerdem wird zum ersten Mal der Mindestabstand zwischen den einzelnen Geräten festgelegt, dieser kann allerdings je nach Straße variieren.

Das neue Dekret tritt ab Dienstag in Kraft, danach haben die Bürgermeister zwölf Monate Zeit, um die Regeln in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsgebiet umzusetzen. Alle Radargeräte, die dann den neuen Anforderungen nicht entsprechen, müssen abmontiert werden.

Keine Kontrollen in Triest, Muggia und Pordenone

Auslöser für die aktuelle Debatte war ein Gerichtsurteil nach einem Einspruch gegen eine Radarstrafe. Weil es in Italien unterschiedliche Arten und Genehmigungen für die Messgeräte gibt, bekam der Beschwerdeführer Recht. Daraufhin befürchteten zahlreiche Gemeinden eine Flut an Einsprüchen. Einige Städte, wie Pordenone und Muggia, reagierten sofort und setzten vorübergehend die Radarkontrollen aus. Wie „Nordest24“ berichtet, hat nun auch Triest reagiert und die Geschwindigkeitskontrollen durch Radarkameras ausgesetzt.

Bisher waren Radarstrafen auch durchaus wichtige Einnahmequellen, in einigen Gemeinden liegen die Einnahmen im Vergleich zur Einwohnerzahl bei über 100 Euro pro Kopf und Jahr. Die 20 größten Städte sollen damit 2022 mehr als 75 Millionen Euro eingenommen haben. Das dürfte nun enden: Verkehrsminister Matteo Salvini von der Lega erklärt dazu, dass Radarfallen künftig nur noch der Verhinderung von Unfällen dienen sollten und nicht mehr, um Gemeinden Geld auf Kosten von Autofahrern zu bringen.