Groß war die Aufregung, als Ende April zum ersten Mal über das sogenannte Bikini-Verbot berichtet wurde. Unter dem Schlagwort versteckt sich die Vorgabe, künftig abseits von Strand-, Hafen- und Promenadenbereich angemessen angezogen sein zu müssen, also nicht nur mit Bikini oder Badehose gekleidet zu sein.
Partygäste und Politik zum Bikini-Verbot
Augenmaß zu Pfingsten, jetzt Strafen
Eine erste echte Probe für die neue Regelung war für die Zeit rund um Pfingsten erwartet worden, wo rund 90.000 Urlauber, darunter auch viele Partygäste, die beliebte Adria-Stadt stürmten. Umso überraschender war es für viele, dass die Polizei so gut wie gar nicht einschritt und trotz Verstößen keinerlei Strafen ausgesprochen wurden. Der zuständige Tourismus-Stadtrat, Massimo Brini, klärt auf: „Zu Pfingsten wollten wir nicht so streng sein.“ Das Regime des Augenmaßes vonseiten der Polizei war also bewusst geplant.
Die jungen Lignano-Gäste zu Pfingsten waren trotzdem unterschiedlicher Meinung: Während es die einen „nicht cool“ oder gar „idiotisch“ fanden, sahen es andere „nicht so drastisch“: „Ich würde ohnehin nicht mit Bikini in die Stadt gehen“, erklärte eine Urlauberin. Dabei ist die Regelung gar nicht neu, wie Brini erklärt. Sie soll es bereits seit 1965 geben, man habe nur lange Zeit darauf „vergessen“. Künftig soll laut dem Politiker aber gestraft werden, auch wenn die Strafen nicht allzu hoch ausfallen sollen. Bald heißt es in Lignanos Innenstadt also: T-Shirt an oder Brieftasche auf.