Ein extrem giftiger Kugelfisch hat sich aus den Tropen bis in die Adria verbreitet. Wie berichtet, können ein bis zwei Milligramm seines Giftes einen Menschen töten. In seinem Körper trägt der Fisch so viel Nervengift, dass er 30 ausgewachsene Tiere zur Strecke bringen kann. Bis heute gibt es kein Mittel gegen das Neurotoxin des Kugelfisches. Wie „Aquarium Pula“ berichtet, wurden vergangene Woche sieben dieser Silberstreifen-Kugelfische, lateinisch Lagocephalus sceleratus, nahe der Insel Ceja in der Bucht von Medulin in Kroatien beobachtet.
All das klingt alarmierend. Doch was bedeuten diese Meldungen? Laut Meeresbiologe Gerhard Herndl ist diese Kugelfisch-Art aktuell keine Bedrohung für Fauna und Flora, aber es sei „abzuwarten, wie sehr er sich in der Adria und dem Mittelmeer verbreitet“. Bereits 2012 wurde ein Exemplar vor Split gefunden. Für Hobbyangler sollte der Fisch laut Herndl wegen seines markanten Mauls leicht zu erkennen sein. An der Unterseite sind große, schlaffe Hautfalten, die mit Wasser gefüllt die namensgebende Kugel bilden. In der Türkei und Griechenland, wo der Fisch zur Plage wurde, sorgte er bereits für Todesfälle unter Hobbyanglern.
Hinweisschilder in Häfen warnen mittlerweile vor dem Tier. Aber: „Für Schwimmer besteht keine Gefahr, da diese Tiere in Tiefen ab fünf bis zehn Metern vorkommen. Bei Annäherung schwimmen die Kugelfische weg, somit ist die Gefahr auch für Schnorchler und Taucher sehr gering.“ Laut Manda Papac, einer Fachassistentin des Aquariums Pula, ist der Kugelfisch kein schneller Schwimmer, doch er hat starke Zähne: „Im Mittelmeer wurden mehrere Fälle registriert, in denen sie Menschen angegriffen und gebissen haben.“
Trotz seines Giftes gilt der Fisch in manchen Ländern, darunter Japan, als Delikatesse. Nur äußerst erfahrene Köche wagen sich an die Zubereitung des Fleisches, das Fugu genannt wird. Wenn die giftigen Körperteile nicht vollständig entfernt werden, kann es zu tödlichen Vergiftungen kommen. Dass der Fisch als Beifang unabsichtlich auf den Tellern landet, ist laut Herndl unwahrscheinlich. Papac weist darauf hin, dass erfahrene Fischer das Tier erkennen würden. Und: „Der Verkauf ist in der Europäischen Union verboten.“