Sonntag gegen 6.30 Uhr erstatte ein 34-jähriger, im Bezirk Spittal wohnhafter Mann aus dem Iran per Notruf die Anzeige, dass er von einem Mann (28) aus dem Bezirk Klagenfurt-Land und einer Frau (23) aus dem Bezirk Spittal in seiner Wohnung mit einem Messer am Arm verletzt worden sei. Zudem sei zuvor seine Wohnungstüre vom 28-Jährigen gewaltsam aufgebrochen worden.
Gegenüber den Polizisten sagte der Iraner, dass er mit der Frau alleine in der Wohnung gewesen sei, bis ihr Bekannter gekommen sei. Danach habe der 28-Jährige dem Iraner mit einem spitzen Gegenstand am Arm verletzt und ihm seine Brieftasche mit sämtlichen Karten und Bargeld in der Höhe von mehreren Hundert Euro gestohlen. Nach der Tat hätten der Mann und die Frau fluchtartig die Wohnung verlassen. Er sei ihnen noch nachgelaufen, konnte sie aber nicht mehr auffinden.
Raub nur vorgetäuscht
Die Beamten leiteten eine Sofortfahndung ein. Der iranische Staatsbürger gab außerdem an, dass sich das Pärchen eventuell in der Wohnung der Frau im Bezirk Spittal aufhalten könnte, weshalb die Polizei auch dort nachschaute. Tatsächlich konnten die beiden dort angetroffen werden, sie wurden zwecks Einvernahmen zur Polizeiinspektion Spittal/Drau gebracht. Der Iraner wurde vor seiner Einvernahme zwischenzeitig vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht.
Im Zuge der Vernehmungen stellte sich jedoch heraus, dass der schwere Raub vom iranischen Staatsbürger vorgetäuscht wurde. Er gab bei seiner Vernehmung an, dass das Geld doch nicht gestohlen wurde. Ebenso habe er nicht mehr sagen können, wie ihm die Schnittwunde am Unterarm zugefügt wurde.
Frau sexuell belästigt
Die Frau gab bei ihrer Vernehmung an, dass sie durch den Iraner sexuell belästigt worden sei, nachdem sie zuvor von diesem Suchtmittel erhalten hatte. Ebenso habe er sie in seiner Wohnung festgehalten und eingesperrt. Sie habe per Handy eine Nachricht mit der Bitte um Hilfe an ihren Freund versendet, weshalb dieser die Wohnung gewaltsam betreten und seine Bekannte befreit habe. Die Frau und der 28-Jährige gaben getrennt voneinander an, dass der 34-Jährige sich die Verletzungen selbst zugefügt habe, um den 28-Jährigen zu belasten. Alle drei Personen wurden der Staatsanwaltschaft Klagenfurt angezeigt.