Schwere Überschwemmungen haben Anfang Mai in Ostafrika zu verheerenden Schäden geführt. „Kenia hat es am schlimmsten getroffen“, sagt Alexandra Blattnig-Rull, Bereichsleiterin für die Auslandshilfe bei der Caritas Kärnten. Kenia ist seit vielen Jahren ein Projektland der Organisation. Mehr als 200 Menschen haben bei der Naturkatastrophe ihr Leben verloren. Gebannt sei die Situation noch nicht, regne es doch immer wieder aufs Neue.
„Im Vorjahr wurde das Land von einer extremen Dürre getroffen, bei der viele Tiere verendet sind. Heuer sind es starke Regenfälle, die zu großem Leid führen“, ist Blattnig-Rull ob der krassen Gegensätze tief betroffen. Sie hat das Land schon mehrmals besucht, und weiß, in welchem Elend die Menschen leben. Prekär ist die Lage auch in Nairobi, der Hauptstadt Kenias. „Rund 250.000 Menschen sind obdachlos geworden. Besonders in den Slums ist die Situation ganz schlimm“, sagt die Bereichsleiterin. Zwei Drittel des Gebiets wurden überschwemmt. Die Leute wissen nicht wohin, habe doch die Regierung den Wiederaufbau vor Ort untersagt. Die Caritas Kärnten hat mit ihren Partnern vor Ort eine Nothilfe gestartet, versorgt die Ärmsten der Armen mit dem Notwendigsten wie Essen, Decken und Schlafsäcken.
Kein Essen für die Schüler
Auch die Madoya Primary School in Nairobi, die die Caritas Kärnten seit Jahren unterstützt, wurde komplett zerstört. Das Hochwasser stand meterhoch, die Schulbücher sind nicht mehr zu verwenden. Der Großteil der 320 Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren lebt auf der Straße. Für diese ist die Schule auch deswegen so wichtig, weil sie dort Essen bekommen. Auch das fällt jetzt weg. „Die Schule muss an einem anderen Ort neu aufgebaut werden. Der Grund ist schon finanziert. Nicht jedoch der Bau und die Ausstattung“, sagt Blattnig-Rull und hofft auf Spenden aus der Kärntner Bevölkerung, um das Projekt realisieren zu können. Sie appelliert: „Der Klimawandel trifft jene ganz hart, die nichts dafür können. Wir dürfen die Augen vor diesem Leid nicht verschließen.“