Am Wochenende ist es wieder so weit: Tausende Besucher, insbesondere Kärntner und Steirer, stürmen Lignano, um zu feiern und Spaß zu haben. Für die Stadt ist das mitunter eine Mammutaufgabe, ein touristischer Drahtseilakt. Eine Herausforderung war es aber auch für Partygäste, die verzweifelt nach erschwinglichen und freien Hotels zu suchen hatten.
Denn die meisten Hotels sollen bereits ausgebucht sein. Massimo Brini, Tourismus-Stadtrat von Lignano, erklärt: „Ja, das stimmt. Die Buchungen sind noch besser als im vergangenen Jahr. Wir sind bestens darauf vorbereitet, Touristen aus Österreich und aus anderen Ländern zu empfangen.“ Mit 80.000 bis 90.000 Gästen wird laut Brini zu rechnen sein – etwa 50.000 davon werden aus Österreich und Bayern erwartet, der Rest fast ausschließlich aus Italien.
Manche Hotels vermieten ausschließlich an Familien
Eine Ursache, warum einige junge Partyfreunde Probleme bei der Hotelsuche hatten, liegt in einem einigermaßen neuen, wenngleich immer stärker verbreiteten Trend: Einige vermieten nämlich rund um Pfingsten ausschließlich an Familien, um Exzesse im eigenen Hotel zu vermeiden. So erklärt etwa Paolo, Besitzer des Hotels Vienna in der Via Carinzia: „Wir wollen die Jungen, die in diesen Tagen nur Party machen wollen und sich in der Nacht falsch aufführen, den anderen Gästen nicht zumuten. Viele suchen einfach nur Ruhe und Erholung, auch in diesen Tagen, und sie sollen nicht mitten in der Nacht aufgeweckt werden.“ Einige Gäste kommen deshalb zu dieser Zeit gar nicht, doch ausgebucht sei man ohnehin schon seit vielen Wochen.
Das Hotel, das besonders bei Österreichern beliebt ist, ist kein Einzelfall, wie auch Brini bestätigt. Doch er betont im gleichen Atemzug: „Wir freuen uns natürlich auch, wenn junge Leute kommen – ein entsprechendes Verhalten aber vorausgesetzt.“
Sicherheitsmaßnahmen verschärft
Um ordentliches Benehmen zu gewährleisten, sei es umso wichtiger, „dass alle bemüht sind und dafür sorgen, dass es keine negativen Vorfälle gibt“. Brini selbst erwartet ein ruhiges Pfingstfest, doch man ergreife natürlich alle notwendigen Maßnahmen: „Diesmal wird es für unsere Polizei Unterstützung aus Südtirol geben, die Kollegen sprechen alle deutsch. Zudem wurden die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt, ab einer gewissen Uhrzeit werden Alkoholkontrollen durchgeführt.“
In den vergangenen Jahren habe die enge Zusammenarbeit zwischen Österreich und Italien entscheidend dazu beigetragen, die Organisation der Pfingst-Feierlichkeiten in Lignano zu optimieren. „In diesem Jahr wird es noch besser umgesetzt, daher werden wir hier eine zumindest nahezu normale Zeit erleben können“, so Massimo Brini.
Lignano fürchtet sich nicht vor Party-Image
Das für exzessiven Partytourismus bekannte Mallorca fürchtete in den vergangenen Jahren ums Image, musste mit strengen und teils plakativen Maßnahmen dagegen ankämpfen. In Lignano habe man ob der jährlichen Pfingst-Eskapaden aber keine derartigen Bedenken, winkt Brini ab: „Wir sind nicht allzu besorgt, dass die Pfingstfeierlichkeiten dem Image von Lignano schaden. Unsere Gäste kennen die Stadt gut und wissen, wie sehr wir darauf achten, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen und diese auch aufrechtzuerhalten.“
Auch ein sich im Rahmen bewegendes Feiern sei freilich erlaubt: „Wir in Lignano wissen, wie wir uns darum kümmern können, dass alle unter den besten Bedingungen die Zeit hier mit Freude genießen können“, ist der Tourismus-Stadtrat überzeugt. Man freue sich selbstverständlich über alle Gäste, die nach Lignano kommen.