Nein, geplant sei der Mord nicht gewesen. Er wollte sein Opfer „nur“ ausrauben. Das sagte ein kroatischer Staatsbürger (20) gegenüber Ermittlern. Geholfen hat ihm das ebenso wenig wie sein Geständnis, dass er einen Klagenfurter (30) getötet hat. Der 20-Jährige ist wegen Mordes und schweren Raubes angeklagt, bestätigt Tina Frimmel-Hesse, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Sein Komplize, ein 20 Jahre alter Kärntner, muss sich wegen schweren Raubes vor Gericht verantworten. Beide Anklagen sind nicht rechtskräftig.
Verübt wurde die Tat am Abend des 31. Jänner in Klagenfurt: Die 20-Jährigen, die sich schon lange kannten und dieselbe Schule besucht haben, trafen sich in der Innenstadt. Aus Geldnot beschlossen sie, den 30-Jährigen auszurauben. Der Kroate glaubte, dass der Klagenfurter in seiner Wohnung einen kleinen Kühlschrank habe, der mit Drogen gefüllt sein soll. Betrunken gingen sie zum Haus, in dem ihr Opfer wohnte.
„Gib mir dein Messer“
Der Kroate forderte von seinem Komplizen dessen Messer. Der Kärntner gab es ihm und die Männer gingen in den ersten Stock. Nachdem der 30-Jährige die Wohnungstüre geöffnet hatte und in den Gang getreten war, eskalierte die Situation völlig: Der Kroate stach zu, immer wieder. Laut Staatsanwaltschaft insgesamt 17-mal. Vier Stiche trafen den Oberkörper, 13 die Oberarme. Der Attackierte schleppte sich in seine Wohnung, wo er kurz darauf starb.
Der Kroate lief ebenfalls in die Wohnung, schnappte sich den kleinen Kühlschrank und flüchtete mit dem Mittäter. Vor dem Haus öffneten sie das vermeintliche Drogenversteck – doch dieses war leer. Daraufhin trennten sich die Angreifer, wurden jedoch kurze Zeit später festgenommen.
Seitdem sitzen die beiden Männer in Untersuchungshaft. Für sie gilt bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung.