Eine großangelegte Suchaktion fand am Dienstag und Mittwoch im Bezirk Hermagor statt. Montagabend kurz vor 21 Uhr wurde bei der Polizei angezeigt, dass ein 82-jähriger Pensionist abgängig ist. Der Mann sei um circa 17 Uhr von der Jagdhütte „Gemauerte Hütte“ rund 1400 Höhenmeter alleine in Richtung Tal gegangen, aber nicht zu Hause angekommen.
Das Suchgebiet befindet sich laut Polizei im Bereich Zuchengraben (Graslitze) Höhe Förolach. Bereits am Dienstag wurde eine Suchaktion unter der Führung der alpinen Einsatzgruppe Hermagor gestartet. Diese verlief negativ. Am Mittwoch wurde die Suche nach dem Abgängigen fortgesetzt.
Schwierige Suche
Der 82-Jährige wollte zur Jagdhütte, die von Freunden saniert wurde. Der Mann soll sich zwar im Gebiet auskennen, dort aber nicht ständig unterwegs sein. „Wir haben eine Mütze gefunden, die wir anhand eines Fotos dem Mann zuordnen konnten“, sagt Wolfgang Guggenberger, Leiter der Alpinpolizei Hermagor, gegenüber der Kleinen Zeitung. Die Suche gestalte sich für die Einsatzkräfte schwierig. Das Gelände ist, so Guggenberger, steil und mit Fels durchsetzt. Zudem gibt es dort einen Mischwald, was auch die Suche aus der Luft erschwere.
Am Dienstag wurde ein Gebiet von rund 160 Hektar abgesucht. Am Mittwoch wurde der Bereich auf rund 60 Hektar eingegrenzt. Es ist dies der Bereich, wo der 82-Jährige vermutet wird. Die Suche musste allerdings gegen 16 Uhr abgebrochen werden. „Es war nicht mehr zumutbar. Die Sicherheit geht vor“, sagt Guggenberger. Bessert sich das Wetter, sollen Drohnenflüge in jenem Bereich stattfinden, wo der Mann vermutet wird.
Kein Lebenszeichen
Aufgrund der schlechten Wetterprognosen konnte die Suche am Donnerstag nicht fortgesetzt werden. Und auch am Freitag ist an eine erneute Suchaktion nicht zu denken. „Es ist alles im Nebel. Hinzu kommt Niederschlag“, sagt Guggenberger, der sich im Gebiet ein Bild der Lage gemacht hatte. Nach vier Tagen ohne jegliches Lebenszeichen seien die Überlebenschancen nur noch gering. Der 82-Jährige hatte am Montag bei seiner Tour zur Hütte auch kein Handy dabei.
Hunde und Drohnen im Einsatz
An der Suchaktion waren beteiligt: die Bergrettung Hermagor mit 20 Bergrettern, die Bergrettung Kötschach mit fünf Bergrettern, die Bergrettung Villach mit sechs Bergrettern, Suchhundeführer der Bergrettung mit acht Suchhunden, ein Personenspürhund der Polizei Kärnten, Drohnen der Polizei Kärnten, der Einsatzhubschrauber Libelle Kärnten sowie die Libelle Kärnten FLIR mit der Wärmebildkamera.