Schule damals und heute – es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Das beginnt bei erzieherischen und didaktischen Maßnahmen, geht über die räumliche Gestaltung und das Equipment und endet bei Lehrenden und Lernenden, deren Verhalten sich gewandelt hat.
Damals, vor 30 Jahren, als der Fokus noch auf dem Lehrer und der alten aufklappbaren grünen Tafel lag, hat die Kärntnerin Alexandra Woschitz ihren ersten Dienstposten als zweisprachige Lehrerin an der Volksschule Velden angetreten. „Ich habe schon immer gerne meinen Geschwistern oder Nachbarn Nachhilfe gegeben, daher war für mich dieser Berufswunsch klar“, erzählt die Klagenfurterin. „Wir hatten in der alten Volksschule bereits einen Overheadprojektor, Lernspiele, Bildkarten, Plakate, Wandtafeln und handschriftliche Arbeitsblätter haben wir aber selbst hergestellt.“
Anforderungen haben sich verändert
Jetzt verfüge sie über eine digitale Tafel, verbunden mit einem Computer. „Ich bin sofort im Internet. Für Mitteilungen an die Eltern über die digitale Schulplattform benötige ich kein Papier mehr. Und unsere Landkarten sind jetzt im Museum.“ Der Volksschule blieb Woschitz treu, diese ist jetzt Teil eines Bildungszentrums mit Musiksaal, Physiksaal und Bibliothek. „Aufgrund des gesellschaftlichen und beruflichen Wandels verbringen die Kinder immer mehr Zeit in der Schule verbringen, daher haben sich auch Anforderungen an die Schule in räumlicher und personeller Hinsicht verändert“, so Woschitz.
Die digitale Umstellung sei für sie und einige Kollegen schon eine Herausforderung gewesen, so die zweifache Mutter, deren zwei Söhne auch den Lehrberuf anstreben. Woschitz legt Wert darauf, dass nicht alles auf elektronischem Weg erledigt wird: „Das Schreiben mit der Hand ist wichtig, es fördert die motorischen Fähigkeiten und verankert das Geschriebene besser im Gehirn.“
In der vierten Klasse, die sie unterrichtet, hätten drei Viertel der Schüler bereits Handys. Daher sehe sie es auch als ihre Aufgabe, Kinder auf den Umgang mit Mobiltelefonen oder sozialen Medien vorzubereiten. Die Kinder seien nicht mehr so entspannt wie vor 30 Jahren, einige hätten Probleme, sich zu konzentrieren und vermehrt Lese- und Rechtschreibschwächen, sieht Woschitz im Wandel der Zeit in ihrem Berufsalltag nicht nur Vorteile. Was geblieben ist, ist ihre Freude und Liebe am Beruf und an der Arbeit mit Kindern.