Mit dem Frühling hat sich eine sichtbare Rattenplage in Triest eingestellt. Man sieht die Tiere mancherorts sogar in Kolonnen ziehen, heißt es in der italienischen Tageszeitung „Il Piccolo“. Schuld hätten laut einem Experten „die vielen Menschen, die achtlos Essen liegen lassen“. Brot- und Pizzareste seien für die Tiere ein wahres Festessen. Problematisch seien auch die Brösel, die an Spatzen gefüttert, von diesen aber liegen gelassen werden.
Man habe sogar beobachtet, dass Rattenliebhaber den Nagern in schwer einsehbaren Ecken der Stadt Futterzonen eingerichtet hätten. Dort würden die Tiere regelmäßig gefüttert werden. Zu sehen seien Kanalratten (rattus norvegicus), auch Wanderratten genannt, und Hausratten (rattus rattus), die auch als Dachratten bekannt sind. Diese Rattenarten, die sich nicht kreuzen, leben friedlich nebeneinander, wenn sie genug Futter haben. Den Katzen seien die Ratten als Beute zu groß. Mittlerweile hätten sich allerdings Möwen und Krähen darauf spezialisiert, junge Ratten in ihren Jagdplan aufzunehmen. Hoffnung setzt man nun in einen weiteren Fressfeind, den Steinmarder. Einige wild in Triest lebende Steinmarder wurden dabei beobachtet, wie sie den Ratten sogar in ihre Behausungen folgten, um sie zu erlegen.