Es sind spektakuläre Bilder, die man beim Blick auf das Gmeineck in den Gemeinden Trebesing und Lendorf momentan sehen kann. Eine Lawine donnerte in der Nacht auf Donnerstag oder Donnerstagfrüh in Richtung Tal. Sie hat einen riesigen braunen Fleck hinterlassen. Edmund Steiner von der Kärntner Bergrettung (Ortsstelle Spittal/Drau) erklärt: „Auch wir haben das nur aus der Ferne beobachten können, die Spuren des Abgangs sind aber im gesamten Drautal zu sehen.“
Suche nach möglichen Verschütteten
Es gab keine Alarmmeldung, auch über Opfer ist laut Bergrettung nichts bekannt. Der Polizeihubschrauber „Libelle“ war am Donnerstagnachmittag aber unterwegs, um nach Anzeichen möglicher Verschütteter zu suchen. „So etwas kann bei einer solch großen Lawine leider nicht ausgeschlossen werden, da müssen wir auf Nummer sicher gehen“, sagt Steiner. Mittlerweile wurde die Suche beendet, es wurden keine Spuren gefunden.
Der Einsatz der Bergrettung sei damit nun abgeschlossen. Horst Wohlgemuth, Leiter der Alpinpolizei Spittal, flog mit der Libelle mit: „Es handelt sich um eine rund 200 Meter breite Gleitschneelawine, die über eine steile Felswand abgegangen ist. Dort sind normalerweise keine Skitourengeher unterwegs.“
Lawinengefahr nicht zu unterschätzen
Die Gefahr sei aktuell aber nicht zu unterschätzen, wie auch Wilfried Ertl vom Lawinenwarndienst des Landes Kärnten bestätigt: „Es sind in den vergangenen Tagen beachtliche Mengen an Neuschnee hinzugekommen. Am meisten davon in den Karawanken, wo nun generell Lawinenwarnstufe 2 gilt. Das gilt auch für den Rest des Landes in den Bergen über 2400 Meter Seehöhe.“ Das Problem sei, dass es aktuell wieder sehr warm ist und die alte Neuschneedecke bereits bis zum Boden hin durchfeuchtet war.
Die aktuelle Lawine am Gmeineck sei laut Ertl zwar beachtlich, aus seiner Sicht aber nicht ganz so außergewöhnlich: „Es sieht spektakulär aus, weil die Lawine einen so großen braunen Fleck hinterlassen hat. Doch ich habe derlei Lawinen am Gmeineck selbst schon beobachtet, das kommt auch in dieser Größenordnung durchaus vor.“