Die Minderheitenrechte der Kärntner Slowenen sollen in Österreich besser gewährleistet werden. Mit dieser Forderung richten sich mehrere kärntner-slowenische Organisationen in einer Petition an das Europaparlament. Sie hoffen auf die Unterstützung der europäischen Volksvertretung, um so ihren Forderungen gegenüber den Regierungen in Wien und Klagenfurt Gewicht zu verleihen. Am Montagabend stellen sie in Brüssel ihr Ansinnen vor dem Petitionsausschuss des Parlaments vor.
„Die Gewährleistung von Minderheitenrechten hat eine herausragende Bedeutung für den sozialen Zusammenhalt, die kulturelle Vielfalt und den Frieden in Europa“, heißt es in dem Appell an das EU-Parlament, der von den drei Volksgruppen-Organisationen NSKS, SKS und ZSO sowie der Regionalpartei Enotna Lista unterstützt wird. Es sei „dringend erforderlich, dass die Europäische Union auf die Gewährleistung von Minderheitenrechten in den Mitgliedsstaaten achtet, insbesondere die Republik Österreich auf die mangelnde Umsetzung dieser Verpflichtungen hinweist und Maßnahmen ergreift, um sicherzustellen, dass die Rechte der slowenischen Volksgruppe und anderer autochthoner Minderheiten in Österreich respektiert und geschützt werden“, steht es weiter im Petitionstext.
Mehr Slowenisch-Unterricht
Ein großer Fokus wird in der Petition auf den Bildungsbereich gelegt. Die Republik müsse das „Erlernen und Unterrichten der Volksgruppensprachen in allen Bereichen der schulischen Bildung von der Kinderkrippe bis zur Universität (. . .) auch außerhalb des autochthonen Siedlungsgebiets für alle sechs anerkannten Volksgruppen“ sicherstellen. So soll u.a. die Zahl der Unterrichtsstunden in slowenischer Sprache in den betroffenen Volksschulen in Kärnten erhöht werden. Weitere Forderungen zielen auf die Verwendung des Slowenischen vor Gerichten und in der Verwaltung im zweisprachigen Gebiet ab.