Der Vater (73) und der Bruder (40) von einem der beiden Mordverdächtigen (50) wurden am Samstag festgenommen. Sie sollen geholfen haben, den Leichnam der ermordeten Danka (1) am 28. März von der Mülldeponie in Banjkso Polje zu einem unbekannten Ort in der Umgebung von Bor zu bringen. Über Vater und Bruder wurde eine 48-stündige Untersuchungshaft durch die Staatsanwaltschaft angeordnet. Auch weitere Familienmitglieder sollen befragt werden. Das teilte das serbische Innenministerium am Samstag mit.
Bereits am Freitag wurden die Mordverdächtigen (beide 50) von der Staatsanwaltschaft verhört. Einer zeigte sich voll geständig, der andere machte von seinem Recht, die Aussage zu verweigern, Gebrauch. Er verteidigt sich mit Schweigen. Die Oberstaatsanwaltschaft in Zaječar teilte am Freitag in der Anklageschrift mit: „Eine Anordnung zur Durchführung einer Untersuchung gegen die Verdächtigen wurde erlassen, weil ein begründeter Verdacht besteht, dass sie die Straftat des schweren Mordes in Mittäterschaft begangen haben.“
Auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft ordnete der Untersuchungsrichter des Obersten Gerichtshofs in Zaječar eine Inhaftierung der Verdächtigen für bis zu 30 Tage an. Es bestehe Fluchtgefahr, die Möglichkeit der Beeinflussung von Zeugen und die Zerstörung oder Beseitigung von Spuren, heißt es in der Begründung.
Suche nach Leichnam
Bisher fehlt vom Leichnam des Mädchens jede Spur. Die Suche auf der Mülldeponie, wo Danka wenige Minuten nach ihrem Verschwinden zunächst von den Verdächtigen abgelegt wurde, wurde am Freitag eingestellt. Seit Samstagnachmittag konzentriert man die Suche auf ein Grundstück in dem Dorf Zlot. Es handelt sich um den Bauernhof eines der Verdächtigen. Samstagnachmittag wurde er von der Polizei an den Schauplatz gebracht. Zuvor verließ ein Tankwagen den Hof, berichten Reporter von N1 Srbija. Man ließ einen Teil des Grundstücks trockenlegen, wo die Suche nach der Leiche des Mädchens weitergeht.
Danka hätte am 6. Mai ihren zweiten Geburtstag gefeiert. Das Mädchen verschwand am 26. März um 13.45 Uhr in Banjsko Polje nahe der Stadt Bor in Serbien. Eine weltweite Suche nach dem Mädchen begann. Einige Tage auch in Wien, als ein Video auftauchte, auf dem ein Mädchen, das Danka zum Verwechseln ähnlich sah, in Begleitung zweier Frauen gefilmt wurde. Wie sich herausstellen sollte, gab es keinen Zusammenhang.
Ermordet
Allerdings sollte das Video einen Schlüsselmoment bei den Ermittlungen in Serbien darstellen. Denn als das Video auftauchte, soll ein Verdächtiger zum anderen gesagt haben: „Hast du das Video aus Wien gesehen? Jetzt sind wir aus dem Schneider.“ Die Männer waren von Beginn an die Hauptverdächtigen der Ermittlungen der serbischen Polizei. Sie wurden mehrmals verhört und auch abgehört. Die Aussage zum Video brachte den Beamten Gewissheit, den Richtigen auf der Spur zu sein. Geständnisse folgten. Am Donnerstag teilte Serbiens Präsident Aleksandar Vučić in einer Pressekonferenz mit: „Danka wurde ermordet, die Täter sind gefasst und geständig.“
Gesichert ist bis jetzt, dass das Mädchen mit einem Dienstwagen, einem Fiat Punto, in dem beide unterwegs waren, angefahren wurde. „Danach legten die Männer den blutenden, bewusstlosen Körper des Mädchens in den Kofferraum und brachten sie zu einer Mülldeponie“, teilte Innenminister Bratislav Gašić am Donnerstag mit. Tragisches Detail: Der Vater von Danka hielt den Wagen an, fragte, ob die Männer das Mädchen gesehen hätten, die Mordverdächtigen verneinten. Zwei Tage später holte einer der Verdächtigen den Leichnam und brachte ihn zu einem bis jetzt unbekannten Ort. Bis heute wird nach Dankas Körper gesucht.