Knapp daneben ist auch vorbei! Nicht Kärnten, sondern die Steiermark knackte am Sonntag den österreichischen April-Hitzerekord. Zehn Tage früher als bei der bisherigen Bestmarke wurden um 16 Uhr in Bruck an der Mur 30,0 Grad gemessen. Den frühesten 30er gab es am 17. April 1934 in der Stadt Salzburg.
T-Shirts, kurze Hosen, strahlende Gesichter sowie der erste Sprung ins kühle Nass - und das am 7. April. Grund für die aktuell ungewöhnlich hohen Temperaturen ist eine Südwestströmung, die extrem warme Luft aus Nordafrika auch nach Kärnten bringt. Die Quecksilbersäule kletterte am Sonntag in Dellach im Drautal auf 29,8 Grad, wie der Wetterdienst Ubimet bekannt gab. So waren am Sonntag in Ferlach 28,4 Grad möglich, in Kötschach-Mauthen 28,3 Grad, in Villach 27,6 Grad, in St. Andrä 27,8 Grad, in Weissensee 27,5 Grad, in Völkermarkt 27,4 Grad, in Millstatt 27,3 Grad und im Klagenfurter Strandbad 26,7 Grad. In Kärnten war es im April erst einmal so heiß: Exakt vor 13 Jahren, am 7. April 2011, wurden in Pörtschach 29,9 Grad gemessen.
„Abkühlung“ am Mittwoch
Die aktuellen Temperaturen nennt Ubimet-Meteoroge Nikolas Zimmermann „außergewöhnlich.“ Sie seien im Bergland um 14 bis 15 Grad über dem langjährigen Mittel, in Klagenfurt um 12 bis 13 Grad. Der weitere Trend: Auch für den Montag kündigt sich recht sonniges und warmes Wetter mit Höchstwerten zwischen 22 und 28 Grad an, am Dienstag sind noch 26 Grad möglich, ehe in der Nacht auf Mittwoch eine Kaltfront Abkühlung bringt. Mit 20 Grad Höchsttemperatur bleibt es dennoch zu warm.
Durch die Klimaerwärmung würden sehr warme Wetterlagen immer früher auftreten, heißt es vom Wetterdienst Geosphere. Auch in durchschnittlichen Jahren würde die 30-Grad-Marke mittlerweile deutlich früher erreicht als noch vor einigen Jahrzehnten. „In der Klimaperiode 1991 bis 2020 wurde in Österreich der erste 30er im Durchschnitt am 19. Mai erreicht, wobei die typische Schwankungsbreite von Anfang Mai bis Anfang Juni reichte“, sagt Alexander Orlik, Klimatologe bei Geosphere Austria, „in der Klimaperiode 1961 bis 1990 wurde die 30-Grad-Marke im Durchschnitt am 30. Mai erreicht, mit einer typischen Schwankung von Mitte Mai bis Mitte Juni.“