Es war die Überraschungsmeldung der Schlagerszene zum montägigen 1. April – doch es war kein Aprilscherz. Das Nockalm Quintett und dessen langjähriger Keyboarder Kurt Strohmeier gehen künftig getrennte Wege. Schnell verbreitete sich die Nachricht unter den Fans, wilde Gerüchte entstanden. Doch was steckt wirklich hinter dem Schlussstrich? „Es gibt immer persönliche Gründe für Entscheidungen, aber alles hat seine Zeit. Ein Mitgrund ist sicher die Auslastung, ich habe immer weniger Zeit für mich gehabt“, erklärt Kurt Strohmeier, der seit 2016 Teil der „Nockis“ war, gegenüber der Kleinen Zeitung.
Dass eine stärkere Konzentration auf seine Solokarriere als Rick Curtis der Auslöser für den Schritt war, verneint Strohmeier jedoch: „Das habe ich zuvor auch schon nebenbei betrieben. Hier an die große Karriere als Solokünstler zu denken, wäre aber wohl zu optimistisch. Natürlich werde ich das aber weiterverfolgen und Gas geben. Aber auch meinem Tonstudio kann ich mich jetzt stärker widmen.“
Gerüchte über Streit ein „völliger Blödsinn“
Bei den „Nockis“ zeigt man sich indes wortkarg, vonseiten des Managements heißt es: „Er wollte gehen, auf eigenen Wunsch. Mehr ist dazu nicht zu sagen.“ Von Fans diskutierte Gerüchte, wonach auch Ungereimtheiten im Spiel gewesen sein könnten, werden harsch verneint: „Völliger Blödsinn“, heißt es dazu nur. Darüber hinaus frage man sich, warum die Trennung überhaupt Staub aufgewirbelt habe: „Schon am Ostersonntag gab es in Hartberg bereits einen gemeinsamen Auftritt in neuer Besetzung.“ Das ist allerdings nicht allen Fans aufgefallen.
„So eine Chance gibt’s nur einmal“
Thomas Trinkl, Musik-Lehrer an der Norbert Artner Musikschule in St. Veit, wird Strohmeiers Platz einnehmen. Laut eigenen Angaben ging alles schnell: „Ich bin kontaktiert worden, habe es mir mit meiner Frau durch den Kopf gehen lassen und dann rasch zugesagt. So eine Chance gibt’s nur einmal.“ Der erste gemeinsame Auftritt in Hartberg bestätigte seine Entscheidung: „Alle Bandmitglieder sind am Boden geblieben, es sind total liebe Kollegen. Es läuft wie am Schnürchen, ich freue mich auf die Reise.“
An die Band von Marco Ventre, in der er ersatzweise für einige Monate nach der krankheitsbedingten Verhinderung von Bandmitglied Ingo Rud gespielt hatte, denkt das neue „Nockis“-Mitglied ein bisschen wehmütig: „Sie alle sind dicke Freunde von mir, daher freue ich mich besonders auf das gemeinsame Abschiedskonzert in Poreč.“
„Freue mich sehr für Thomas“
Freude über Trinkls neue Wege gibt es daher wenig überraschend auch bei Marco Ventre selbst: „Ich freue mich sehr, dass er diese Chance bekommen hat. Überdies ist unser Ingo am Weg der Besserung und kommt hoffentlich bald wieder an seinen angestammten Platz bei uns zurück.“