Der kräftige Südföhn, der am Ostermontag über Teile Kärntens geblasen hat, hat zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen geführt. Insgesamt mussten am Montag die Kärntner Feuerwehren zu 90 Einsätzen ausrücken. Wie die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) berichtet, waren 51 Feuerwehren mit 560 Kräften im Einsatz. Der Schwerpunkt der Einsätze war in den Bezirken Klagenfurt-Land und Völkermarkt: „Vom Rosental bis nach St. Kanzian am Klopeiner See fegte der Südföhn am stärksten durch“, so die LAWZ.

Es gab hauptsächlich Einsätze wegen umgestürzter Bäume und Gebäudeschäden. „In Obermühlbach und Zell Pfarre kam es zu zwei Entstehungsbränden wegen gerissenen Stromleitungen“, hieß es Montagabend aus der LAWZ. Gegen 17.30 Uhr hat sich die Lage entspannt. Verletzte gab es glücklicherweise nicht.

3000 Haushalte ohne Strom

Am frühen Nachmittag waren laut Kärnten Netz rund 3000 Haushalte ohne Strom, Bäume waren auf Stromleitungen gestürzt. Es waren vor allem Bereiche südlich von Klagenfurt wie Köttmannsdorf und Tschedram betroffen, vereinzelt auch in der Region Klopeinersee, Jauntal und im Lavanttal sowie in Teilen Mittelkärntens. Montagabend gab es noch eine Störung am Plöschenberg, wie Robert Schmaranz von der Kärnten Netz mitteilte. Bis 19 Uhr konnten aber alle Haushalte wieder mit Strom versorgt werden.

„Auf unnötige Fahrten verzichten“

Sowohl die Unwetterwarnzentrale (UWZ) als auch Geosphere Austria gaben für Montag eine Wetterwarnung wegen des Sturms heraus. Am stärksten betroffen waren die Gebiete im Süden des Landes, dort warnten die Einsatzkräfte zum Teil sogar davor, das Haus zu verlassen, um nicht von herabfallenden Ästen oder Gebäudeteilen erfasst zu werden. Am Nachmittag begann es zu regnen, was zu Hochwasser an der Gail führte.

Das Land Kärnten gab kurz vor 13.30 Uhr auf seiner Webseite eine Sturmwarnung für Südkärnten heraus: „Aufgrund der extremen Sturmböen entlang der Karawanken in den Bezirken Klagenfurt-Land und Völkermarkt wird die Bevölkerung in diesen Gebieten ersucht, sich in den Häusern aufzuhalten und auf unnötige Fahrten bzw. Wege unbedingt zu verzichten!“

Vorsicht geboten

Die Freiwillige Feuerwehr (FF) Kirschentheuer wurde etwa zu Sicherungsarbeiten an einem Haus gerufen. Die Kräfte der FF Ferlach mussten zudem einen umgestürzten Baum von einer Straße beseitigen. Die Feuerwehren rieten am Montag zu erhöhter Vorsicht. „Herabfallende oder herumfliegende Gegenstände können schnell zu Verletzungen führen“, heißt es auf der Facebook-Seite der FF Ferlach. Zudem sollen Gegenstände, wie Gartenmöbel, Trampolins etc. gesichert werden. Die Freiwillige und Jugend Feuerwehr Suetschach wurde um sieben Uhr nach Oberkrajach alarmiert. Es galt Schäden an Gebäuden zu beseitigen, ein Strommast drohte umzustürzen.

West-Ost-Gefälle

Primär betroffen ist die Region Karawanken. „Wir verzeichnen in diesem Bereich Böen zwischen 60 und 90 km/h“, sagte Steffen Dietz vom Wetterdienst UBIMET am Montagvormittag. 90 km/h wurden etwa in Ferlach gemessen, 85 km/h im Raum Bad Eisenkappel. In Klagenfurt lagen die Spitzen bei 50 km/h.

Große Unterschiede gab es auch bei der Temperatur. In Feistritz ob Bleiburg waren es am Vormittag 20 Grad, nach Westen hin nur um die zehn Grad. In Oberkärnten regnete es auch bereits, in Unterkärnten gab es noch sonnige Phasen. Als sich der Niederschlag am Nachmittag verstärkte, flaute der Wind wie prognostiziert ab.

Straßensperren

Wie die Antenne Kärnten auf ihrer Webseite vermeldet, war die Seeberg Straße (B 82) auf Höhe Sittersdorf wegen umgestürzter Bäume gesperrt. Die Sperre soll mehrere Stunden andauern. Ebenfalls gesperrt war die Rosental Straße (B 85) zwischen Freibach und Miklauzhof. Mehrere Bäume blockierten dort die Fahrbahn.

Aufgrund des böigen Windes konnte das Skigebiet Nassfeld am Ostermontag den Liftbetrieb nicht aufnehmen, wie der Betreiber auf seiner Facebook-Seite bekannt gibt.