Seit Dienstag ist Danka verschwunden. Das zweijährige Mädchen wurde um 13.45 Uhr in Banjsko Polje bei Bor in Serbien zuletzt gesehen. Der Blick der gesamten Region ist auf den mysteriösen Fall gerichtet. Über 1000 Einsatzkräfte suchen seit vier Tagen nach dem Mädchen. Auch Helfer aus dem benachbarten Bosnien und Kroatien sind beteiligt. Bisher gibt es keine Spur von Danka und keine konkreten Hinweise, wie sie verschwinden konnte.

Danka lebt gemeinsam mit ihren Eltern in Bor. Mit ihrer Mutter ist sie am Dienstag im Garten des elterlichen Wochenendhauses in Banjsko Polje, als sie plötzlich verschwindet. Laut Aussagen der Mutter wollte der Bruder von Danka ein Glas Wasser. Als die Mutter zwei Minuten später zurückkam, war das Mädchen weg. Diese Aussage wird auch vom Bruder der Mutter, der im Nachbarhaus lebt, gegenüber der Polizei und serbischen Medien bestätigt.

© Mup Polizei Serbien

Eltern stundenlang befragt

Die Eltern wurden seither mehrfach und über Stunden von der Polizei befragt. Auch getrennt voneinander. Die serbische Presse berichtete zunächst, dass die Mutter einen Lügendetektortest verweigert habe. Wie sich herausstellte, ist sie schwanger und dürfe deshalb nicht an das Gerät angeschlossen werden. Experten weisen auch darauf hin, dass Analysen der Telefonate der Eltern und intensive Befragungen durch die Polizei nicht bedeuten, dass sie verdächtigt werden. „Eingehende Kontrollen enger Familienangehöriger sind in solchen Fällen üblich“, erklärt ein Kriminalbeamter dem kroatischen Portal 24sata.hr.

„Es ist möglich, dass jemand meiner Schwester mit den Kindern nach Banjsko Polje gefolgt ist und den Moment ausgenutzt hat, um das Kind zu entführen“, sagte der Bruder der Mutter gegenüber nova.sr. Vorwürfe, die Mutter und der Vater hätten dem Kind etwas angetan, hält er für absurd: „Ich glaube nicht, dass sie zu so etwas fähig wären und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie weiß, wo Danka ist. Meine Schwester ist verzweifelt und sagt die Wahrheit.“

Verdächtiges Fahrzeug

Die Polizei prüfe derzeit mehrere Hinweise, teilt aber noch keine Details zum Ermittlungsstand mit. Neben der Befragung von Angehörigen gehe man weiteren Spuren nach, berichtet vecernji.hr. Darunter ein Video einer Überwachungskamera von einem rasenden Fiat Punto. Das Haus, vor dem das Auto gefilmt wurde, liegt einige hundert Meter von der Stelle entfernt, an der Danka zum letzten Mal gesehen wurde. Im Video ist zu sehen, wie gegen 13.47 Uhr das Auto mit überhöhter Geschwindigkeit vorbeifährt. Das kleine Mädchen soll um 13.45 Uhr verschwunden sein. Das Kennzeichen des Pkw ist auf den Aufnahmen nicht zu sehen.

Wie Dnevnik.hr berichtet, wurden bereits zehn Personen mit einem Lügendetektor einvernommen. Darunter zwei Männer, mit denen Dankas Mutter nahezu täglich in telefonischem Kontakt gestanden sein soll.

Festnahmen in Bosnien

Donnerstagnacht hat die Polizei in Bosnien und Herzegowina drei Personen festgenommen. Wie das serbische Innenministerium mitteilt, identifizierten Beamte die IP-Adresse eines Benutzers, der live auf TikTok sagte, Danka sei in seinem Keller. N1 Sarajevo berichtet, dass sie im Livestream angaben, Informationen über Danka zu haben und sie verlangten für diese umgerechnet 25.000 Euro. Die serbische Polizei veröffentlichte das Video der Festnahmen. Bei allen Festgenommenen handele es sich um Mitglieder derselben Familie, bei ihrer Verhaftung gaben sie an, „nur Spaß gemacht“ zu haben.

Seit Freitagmorgen arbeiten Spezialisten mit schwerem Gerät am Ort des Verschwindens. Es wird mit Baggern am Gelände gegraben. Nova.rs berichtet von Hausdurchsuchungen in der Nachbarschaft. Die Mutter wird auch am Freitag erneut von der Polizei befragt. Weiterhin bittet die Polizei um Hinweise aus der Bevölkerung, die zum Auffinden von Danka beitragen könnten.