Das Raserpaket mit hohen Strafen und längerer Führerschein-Entzugsdauer bremst die Lenker in Kärnten nicht ein – das ist der polizeilichen Jahresbilanz für 2023 zu entnehmen. 594.274 Geschwindigkeitsübertretungen wurden im Vorjahr registriert, das sind 1628 erwischte Raser pro Tag und bedeutet eine Zunahme um 20.072 Geschwindigkeitsübertretungen gegenüber 2022.
Die Kärntner entpuppen sich auch vermehrt als Gurtmuffel. 6233 Übertretungen der Gurtpflicht ergibt gegenüber 2022 eine Steigerung um 1238. Im Steigen sind auch die Anzeigen wegen Nichteinhaltung des Sicherheitsabstandes: 3699 waren es 2023 und damit um 2607 mehr als 2022. Die Polizei führt diese Anstiege auch auf den verstärkten Einsatz von Zivil-, Motorrad- und Radarstreifen zurück. Insgesamt 30 Menschen verloren im Jahr 2023 auf Kärntens Straßen ihr Leben. Im Jahr 2022 wurden 21 Todesfälle nach Verkehrsunfällen verzeichnet. Somit sind gegenüber dem Vorjahr neun Verkehrstote mehr zu beklagen. „Zu erwähnen ist hier, dass fünf Menschen bei Unfällen auf unbefestigten Forststraßen zu Tode kamen“, so die Landespolizeidirektion Kärnten in einer Aussendung.
Gesamtkriminalität
Was die Gesamtkriminalität betrifft, ist die Zahl der Anzeigen 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 Prozent auf 25.585 angestiegen (2022: 24.546). Maßgeblich für diese Steigerung sind zum einen Anzeigen aus dem Bereich der Internetkriminalität wie etwa Krypto-Betrugsfälle, analoge Deliktsformen (Falscher Polizist, Phishing, etc.) und digitale Deliktsformen (Tochter/Sohn-Trick, Neffentrick, etc.) und zum anderen Anzeigen aus dem Bereich der Wirtschaftskriminalität (der Großteil der Fälle sind Betrugsdelikte). Im Zehnjahresvergleich ist jedoch weiterhin eine Tendenz nach unten zu erkennen, 2014 wurden 975 Delikte mehr zur Anzeige gebracht.
Mehr fremde Tatverdächtige
Im vergangenen Jahr wurden 17.991 tatverdächtige Personen ausgeforscht und angezeigt, das sind um 5,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor und entspricht damit dem höchsten Wert der letzten zehn Jahre. Erneut gestiegen ist der Anteil der fremden Tatverdächtigen. Waren es 2022 noch 4725 Fremde, so wurden 2023 insgesamt 5332 Fremde verzeichnet, was 29,6 Prozent aller Tatverdächtigen entspricht. Die Aufklärungsquote konnte um 0,3 Prozentpunkte auf 59,3 Prozent erhöht werden (2022: 59).