Ein schweres Unwetter im Herbst hat in Friaul-Julisch Venetien viele Baustellen aufgerissen. Von Lignano im Westen bis nach Muggia im Osten entstanden große Sachschäden. Der Sturm entwurzelte Bäume, die ins Meer gespült und von der Brandung wieder an die Strände und auf die Küstenstraßen zurückgeschleudert wurden. In den vergangenen Monaten hat die Region viele Millionen Euro investiert, um die Strände für den Beginn der heurigen Badesaison gästetauglich zu machen. Doch nicht überall wird das auch gelingen.
Der auch bei österreichischen Touristen beliebte Stadtstrand von Triest, die Barcola, wird heuer nicht zur Gänze benutzbar sein, wie die italienische Tageszeitung „Il Piccolo“ berichtet. Die Schäden, die dort durch das Unwetter entstanden sind, sind so massiv, dass die Aufräumarbeiten länger dauern werden. In diesem Fall geht es allerdings nicht wie etwa in Jesolo oder Lignano darum, weggespülten Sand zurückzuschaffen. Denn es handelt sich um einen gemauerten Strand. Dort wurden Baumstämme auf die betonierten Plattformen geschleudert, teilweise wurden diese zerstört oder schwer beschädigt. Einige schwere Felsbrocken, die sich direkt am Meer befunden haben, wurden ins Meer gerissen. Unterhalb von Miramare musste ein Straßenstück für Busse gesperrt werden, damit es nicht einbricht.
Die Hälfte der sogenannten „Topolini“ bleibt daher bis 2025 unbenutzbar. Es sind die Abschnitte 4, 5, 6 und 7. Dort beginnen die Renovierungsarbeiten im Herbst, genauer gesagt im Oktober. Sie wurden bei den Unwettern am schwersten beschädigt und werden bis Juni 2025 saniert sein.
Gedränge befürchtet
Bereits wiederhergestellt werden bis zur Badesaison die Abschnitte 1, 2 und 3 bis zur Behindertenrampe sowie 8, 9 und 10. Hunderte Badegäste reihen ihre Badetücher am kostenlos benutzbaren Stadtstrand aneinander, sobald nur ein Strahl Sonnenschein sichtbar ist. Denn der Triestiner ist laut einem Sprichwort „nur die Hälfte ohne sein Meer“. Dementsprechend groß wird das Gedränge heuer am Stadtstrand werden, der auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist.
Die Strandabschnittsbäder „Topolini“ zählen zu den Lieblingsbädern der Triestiner. Auch wenn man direkt neben der mit Verkehrslärm belasteten Küstenstraße auf Beton liegt, so wird doch das klare Wasser geschätzt. Die ersten Flächen entlang der Viale Miramare, die damals Viale Regina Elena hieß, wurden in den 1920er-Jahren eröffnet. Die Sanierung der im Vorjahr beschädigten Strandabschnitte kostet rund drei Millionen Euro. Sie werden auch neu konzipiert.