Im Ringen um die Zukunft des kriselnden Skigebiets Heiligenblut am Großglockner wurde vorerst ein Schlussstrich gesetzt. Wie die Eigentümer, die Großglockner Bergbahnen der Familien Schröcksnadel und Schmidl, Donnerstag mitgeteilt haben, sollen die Anlagen selbstständig weiterbetrieben werden. Ein Verkauf ist damit vom Tisch. „Ohne direkte und persönliche Gespräche mit möglichen neuen Investoren und ohne die Rahmenbedingungen für den Verkauf, die Referenzen und die Pläne neuer Investoren zu kennen, werden wir die Bergbahnen an niemanden verkaufen“, heißt es. Zu diesen Gesprächen sei die Investorengruppe, die von Anwalt Ferdinand Lanker vertreten wird, nicht bereit gewesen.

Ziel sei es nun, den Betrieb der Bergbahnen sowie die Sicherung des Wintertourismus in der Region langfristig in einer betriebswirtschaftlich vertretbaren Form abzusichern. Aus Sicht der Eigentümer muss dafür die Zahl der Anlagen und damit die Kosten reduziert werden. „Die konkreten Maßnahmen müssten im Falle einer eigenständigen Weiterführung erst geprüft werden, jedenfalls sind aus finanzieller Sicht die Fleissbahnen davon betroffen“, teilen die Eigentümer mit. Die durchgeführte Anmeldung von Kündigungen von rund 20 Personen kann und wird laut den Bergbahnen jetzt wieder zurückgenommen.

Reaktion des Landes

Das Land Kärnten und die Gemeinde Heiligenblut haben die Übergabe in neue Hände für einen symbolischen Euro zuletzt forciert. Mit der heutigen Entscheidung ist man daher nicht einverstanden: „Die Bergbahnen müssen das Taktieren auf dem Rücken der Region endlich beenden, alles andere ist unverantwortlich. Es geht um eine nachhaltige Lösung, die so nicht möglich ist. Die Einstellung der Fleissalm ist die schlechteste Variante für den Tourismus, gerade wenn regionale Partner für einen Neustart und Fortbetrieb bereitstehen. Wenn nun Lifte eingestellt werden, statt den Weg für einen Neustart freizumachen, werden die Bergbahnen das in der Region verantworten müssen. Dieser Poker der Eigentümer zulasten der Region ist unverantwortlich“, sagt Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP).