Er wurde dreimal zum Kärntner Eishockeystar des Jahres gewählt. Er war bei acht Weltmeisterschaften und bei mehr als 100 Matches im Nationalteam dabei. Doch so einen wichtigen Einsatz wie jetzt hatte Ex-KAC-Spieler Martin Schumnig noch nie. Diesmal ging es ums Überleben: Der 34-jährige Klagenfurter spendete einer leukämiekranken Frau aus Nordamerika seine Stammzellen. „Ich bin die letzte Chance für diese Patientin. Ich bin der einzige Mensch, der ihr noch helfen kann. Denn die Chemotherapie hat bei ihr nicht angeschlagen“, erklärt Schumnig.
Weltweite Suche
Deshalb wurde weltweit nach einem geeigneten Stammzellenspender für Frau gesucht – und ausgerechnet in Klagenfurt gefunden. Wie kam man auf Martin Schumnig? „Vor vielen Jahren habe ich mich als Stammzellenspender beim Verein ‚Geben für Leben‘ registrieren lassen“, erzählt er. Es gab damals eine Typisierungsaktion auf der Fachhochschule. Der Verein „Geben für Leben“ organisiert immer wieder solche Veranstaltungen, um lebensrettende Stammzellen für schwer kranke Menschen zu finden.
Ein Freund habe zu ihm gesagt: „Schau Martin, da kann man was Gutes tun, gemma hin.“ So kamen Schumnigs Blutwerte in eine internationale Datenbank. Und jetzt – nach sieben Jahren – wurde der Eishockeyspieler zu einem lebenswichtigen Pass aufgefordert. „Plötzlich bekam ich einen Anruf und mir wurde mitgeteilt, dass ich der Blutzwilling einer schwer kranken Frau bin. Meine Stammzellen können ihr Leben retten. Das ist fast so selten wie ein Jackpot“, meint Schumnig. „Natürlich helfe ich der unbekannten Frau. Das ist ja selbstverständlich. Angeblich habe ich eine fast hundertprozentige Übereinstimmung mit ihrem Blut. Das bedeutet, sie hat richtig gute Chancen, dass die Stammzellentransplantation klappt.“
Um helfen zu können, musste sich Schumnig eine Zeit lang selbst Spritzen geben, damit sich seine Stammzellen vermehren. Ende Februar kam es zur Stammzellenentnahme im LKH Graz. „Mein Blut floss bei einem Arm heraus, da wurden die Stammzellen herausgefiltert und auf der anderen Seite kam das Blut wieder zurück. 15 Liter von meinem Blut sind im Kreis gegangen. Von 8 bis 15 Uhr war ich im Krankenhaus. Eine Kleinigkeit, wenn man damit ein Leben retten kann“, betont der ehemalige Eishockeyspieler. Hoffentlich gelingt sein „Konter“ gegen den Krebs. Wenn alles klappt, will Schumnig die Frau aus Nordamerika kennenlernen. „Ich denke oft an sie und habe ihr einen Brief geschrieben, in dem ich ihr alles Glück der Welt wünsche.“
Abschließend geht der pensionierte KACler noch einmal in die Offensive und startet einen Aufruf. „Lasst Euch alle typisieren. Es tut nicht weh und es kann Menschenleben retten“, sagt Martin Schumnig – Ehrenmann.