2023 war ein erneutes Rekordjahr für die Kärntner Feuerwehren, das haben die von Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin und Landesfeuerwehrreferent Daniel Fellner am Freitag präsentierten Zahlen gezeigt. Die Rekorde betreffen einige Bereiche, auch jenen der Einsatzzahlen: 29.621 Mal mussten die Kärntner Feuerwehren im vergangenen Jahr ausrücken. Das sind rund 81 Einsätze pro Tag. Im Jahr 2022 waren es noch weniger als 22.000 – und schon das war damals ein Allzeit-Rekord. Zum Vergleich: 2013 waren es noch knapp 16.000 Einsätze, 2003 musste man „nur“ 13.000 Mal ausrücken.
12.000 Unwetter-Einsätze in nur zwei Monaten
Die enorme Zahl an Einsätzen mündet in fast 500.000 Arbeitsstunden, die im Vorjahr von Kärntner Feuerwehrleuten geleistet wurden. „Diese gigantische Zahl macht mich stolz, sie ist aber gleichzeitig auch erschreckend“, erklärt Fellner mit Blick auf die immer größer werdenden Herausforderungen. „Wir sehen, mit welcher Härte der Klimawandel das Kärntnerland trifft und das ist leider auch in den Zahlen darstellbar.“
Denn Grund für den Einsatz-Rekord sind tatsächlich die Wetterextreme, knapp 12.000 Mal musste man 2023 innerhalb von nur zwei Monaten zu Unwettereinsätzen ausrücken. Nur noch ein Fünftel der Einsätze sind Bränden geschuldet, der Rest entfällt auf technische Einsätze. Insgesamt wurden 584 Menschenleben gerettet.
Der Klimawandel habe die Kärntner Feuerwehren zwar fest im Griff, betont Robin, doch man sieht sich für kommende Herausforderungen gerüstet. Denn zum ersten Mal in der Geschichte der Kärntner Feuerwehren gibt es mehr als 25.000 Mitglieder, konkret sind es 25.518. Hat man hier in den vergangenen zwei Jahrzehnten nur eine „seitwärts steigende Bewegung“ verzeichnet, so konnte man nun ein sprunghaftes Plus von 800 Feuerwehrleuten verzeichnen. Darüber hinaus gibt es auch erstmals mehr als 20.000 aktive Mitglieder und über 2000 Jugendliche bei den Kärntner Feuerwehren – in letzterer Gruppe ist bereits ein Viertel weiblich.
„... dann wird das für uns eine Mammutaufgabe“
Robin erklärt, dass pro Einsatzstunde in etwa acht Stunden in Vor- und Nachbereitung sowie im Bereich der Ausbildung hinzukämen. Damit haben Kärntens Feuerwehren im Vorjahr rund vier Millionen Arbeitsstunden geleistet. Robin: „Würde man dies im Sinne der Tarifordnung mit 32 Euro pro Stunde hochrechnen, so kommt man auf 120 Millionen Euro. Diese Summe haben die Feuerwehrleute dem Steuerzahler durch die ehrenamtliche Arbeit erspart.“
Mit Blick auf die kommende Unwetter-Saison sieht der Landesfeuerwehrkommandant die Kärntner Feuerwehren vorbereitet, hofft aber natürlich auf ein ruhigeres Jahr. Fellner macht klar: „Hätten wir dieses Jahr wieder ein solches wie 2022 oder gar 2023, dann wird das für uns eine finanzielle Mammutaufgabe“, erklärt er in Bezug auf die finanzielle Angespanntheit bei Land Kärnten und den Gemeinden. Die volle Unterstützung vonseiten der Politik sei den Feuerwehren sicher, aber „ich hoffe inständig auf ein Jahr ohne Katastrophen.“