In Heiligenblut geht es seit Ende der Vorwoche Schlag auf Schlag. Wie berichtet wurde den Eigentümern der Bergbahnen von Land und Gemeinde eine neue Investorengruppe, die das kriselnde Skigebiet (der Abgang wird heuer rund 600.000 Euro betragen) um einen symbolischen Euro übernehmen soll, angekündigt. Bei den Großglockner Bergbahnen zeigte man sich enttäuscht, aber dennoch gesprächsbereit. Allerdings nicht mehr mit Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig und Bürgermeister Martin Lackner (beiden ÖVP). „Die Gemeinde Heiligenblut und das Land Kärnten werden laut eigenen Aussagen keinen finanziellen Beitrag zur Rettung der Bergbahnen und des Skigebietes leisten und daher am weiteren Entscheidungsprozess nicht mehr teilnehmen“, wurde via Aussendung mitgeteilt.
Die Interessenten, die von Rechtsanwalt Ferdinand Lanker vertreten werden, hätten nun bis kommenden Montag, 18 Uhr Zeit, um Kontakt aufzunehmen und ihr Interesse auch offiziell zu bekunden. „Um rasch deren Absicht und die Bonität prüfen zu können und um dann sofort in Gespräche eintreten zu können“, heißt es.
Abbau vom Tisch?
Eine unter der Woche noch für möglich gehaltene Schließung samt Abbau der Bergbahnen dürfte vom Tisch sein. „Sollte über einen Verkauf keine Einigung erzielt oder die geordnete Übergabe des Skigebietes Grossglockner nicht gesichert werden können, haben die bisherigen Eigentümer gestern beschlossen, den Betrieb in einer betriebswirtschaftlich vertretbaren Form abzusichern“, schreiben die Großglockner Bergbahnen. Bedeuten würde das, dass der heuer bereits eingeschränkte Liftbetrieb weiter reduziert wird.
„Kein Taktieren mehr“
Das Land wird den Prozess weiter genau beobachten. „Ich erwarte mir, dass die Bergbahnen sich in den Gesprächen einer Lösung nicht durch überzogene Forderungen verschließen. Wir werden als Land klar darauf achten, dass die Eigentümer keine Scheinverhandlungen führen“, sagt Schuschnig. Man appelliert weiter an die Betreiber, den Weg an die neue Investorengruppe freizumachen. „Seitens des Landes werden wir nichts unversucht lassen, bei den Bergbahnen ihre Verantwortung für die Region einzufordern. Eine Einstellung von weiteren Liften durch die aktuellen Eigentümer darf keine Option sein, wenn regionale Investoren bereitstehen, das gesamte Schigebiet zu übernehmen. Es gibt eine bessere Option mit neuen Partnern. Wir pochen auf eine langfristige Lösung“, sagt Schuschnig.