Ein Maschinengewehr in einer geheimen Bunkeranlage mitten in Villach, dazu noch weitere Waffen, Unmengen an Munition und Drogen – das, was da am Freitag von der Polizei in der Draustadt gefunden werden konnte, hat viele Menschen nicht nur überrascht, sondern auch beunruhigt.

Doch wie gefährlich war die Situation wirklich? „Man kann nie etwas ausschließen, doch ich würde sagen, dass keine große Gefahr für die Bevölkerung bestand“, versucht Erich Londer, Stadtpolizeikommandant in Villach, zu beruhigen. Ein terroristischer Hintergrund bestehe laut Londer nicht.

Erich Londer
Erich Londer © Kleine Zeitung/Traussnig

Abluftrohr im Garten

Trotz alledem, das Entdecken des bereits 2011 erbauten Bunkers ist ein großer Coup. Wie die Polizei überhaupt diesen gut versteckten Raum im Untergrund finden konnte? Es gab Hinweise, dass dort etwas Verdächtiges in Richtung Suchtgift los sein soll. Die Beamten der Kriminalpolizei Villach durchsuchten das Areal infolge, ein Abluftrohr im Gartenbereich ließ die Polizei schließlich stutzig werden. „Bald war klar, dass sich dort eine Bunkeranlage oder Ähnliches befinden muss“, erklärt der Villacher Stadtpolizeikommandant.

„Beschuldigten vor Wahl gestellt“

Doch der Beschuldigte blieb standhaft und wollte nicht preisgeben, wo sich der Bunker befindet. Londer: „Wir haben ihn dann vor die Wahl gestellt: Wahrheit oder Bagger! Denn wir hätten dort auch anders suchen können.“ Schließlich zeigte der Mann den Beamten sein Versteck, das nur durch eine Geheimtüre in der Wand mit einem Magneten zu öffnen war.

Das Bild, das sich den Polizisten dort zeigte, hätte gut und gerne aus einem Hollywoodfilm sein können: Neben den Drogen wurden dort nämlich auch eine Schrotflinte, ein Maschinengewehr und jede Menge Munition gefunden. „Das war eine professionelle Bunkeranlage in der Größe von fast 25 Quadratmetern. Zwar war es für unsere Kollegen kein großer Schock, denn sie sind wirkliche Profis, doch so etwas sieht man natürlich nicht alle Tage“, erklärt der Stadtpolizeikommandant. Sofort wurde der Entschärfungsdienst zugezogen, der in Folge die Sicherheit vor Ort herstellen konnte.

Wofür der 39-Jährige die Waffen und die dazugehörende Munition gehortet hat, konnte laut Londer noch nicht abschließend geklärt werden. Nun folgen weitere Erhebungen vonseiten der Polizei, anschließend wird der Inhaber des Bunkers, wie auch die weiteren acht Beschuldigten, der Staatsanwaltschaft Klagenfurt zur Anzeige gebracht.