Eine warme, weitgehend sonnige Woche kündigen die Meteorologen der GeoSphere für diese Woche an - mit bis zu 18 Grad in den Tälern und Plusgraden auf 2000 Meter Höhe. Der Mix aus den Neuschneemengen von bis zu 50 Zentimetern oberhalb von 1600 Metern, aus der Sonneneinstrahlung und der Erwärmung erhöht die Lawinengefahr.
Diese wird in Osttirol, den Lienzer Dolomiten, den Hohen Tauern und den Karnischen Alpen als „erheblich“ eingestuft. Dies ist zwar nur die dritthöchste Warnstufe auf der fünfteiligen Skala, aber die gefährlichste für Wintersportler. Rund 50 Prozent der tödlichen Unfälle passieren bei dieser Kategorie. „Einiges an Neuschnee und die durch den stürmischen Südwestwind entstandenen Triebschneeablagerungen sorgen in allen Expositionen für eine leichte Auslösung einer Lawine, die auch groß werden kann. Gefahrenstellen nehmen mit der Höhe zu. Wir warnen konkret vor sogenannten ‚Skifahrerlawinen‘ mittlerer Größe, bei denen aber die Verschüttungstiefe größer ist“, sagt Wilfried Ertl vom Lawinenwarndienst Kärnten. Mit der weiteren Durchnässung besteht auch weiterhin die Gefahr von Gleitschneelawinen ab den mittleren Höhen abwärts.
Die Situation in Osttirol
In Osttirol liegen die Gefahrenstellen laut Lawinenwarndienst vor allem an steilen Schattenhängen oberhalb von rund 2400 Meter. Besonders ungünstig sind Stellen, wo Oberflächenreif eingeschneit wurde. Lawinen können vereinzelt groß werden. Zudem sind kleine bis mittlere Gleitschneelawinen und nasse Rutsche möglich, vor allem an steilen Sonnenhängen unterhalb von rund 2600 Metern.
Routen mit Bedacht wählen!
Ertl rät - wohlwissend, dass das schöne Wetter in den kommenden Tagen zwangsläufig Wintersportler in die Berge locken wird -, dass potenzielles Lawinengelände aktuell überhaupt nicht betreten werden sollte. „Die Routenwahl ist entscheidend. Daher müssen Gefahrenstellen umgangen werden. Wichtig ist auch der genaue Blick aufs Umfeld“, so Ertl.
Lawine auf der Turrach
Zum Glück nichts passiert sein dürfte bei einem Lawinenabgang Montagvormittag auf der Turracher Höhe. Dort löste sich etwa 800 Meter südöstlich des Rinsennocks ein Schneebrett. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass Personen zu Schaden gekommen sind, wurde die Alpine Einsatzgruppe Villach alarmiert. „Der Lawinenkegel wurde vom Polizeihubschrauber mehrmals abgeflogen. Es konnten keine Spuren gefunden werden“, informierte die Polizei Montagabend. Starke Schneeverwehungen dürften den Lawinenabgang verursacht haben. Bis dato liegt auch keine Abgängigkeitsanzeige vor, so die Polizei.