Im Stift St. Georgen am Längsee in Kärnten hat am Montag die Frühjahrsvollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz unter dem Vorsitz von Erzbischof Franz Lackner begonnen. Wie Lackner bereits zu Beginn bekannt gab, sind Militärbischof Werner Freistetter und der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz nicht dabei, berichtet die Katholische Presseagentur Österreich (Kathpress). Beide konnten krankheitsbedingt nicht nach Kärnten kommen. Bischof Schwarz befinde sich derzeit im AKH Wien auf der kardiologischen Abteilung, sagte Lackner. Somit wird es nicht zum mit Spannung erwarteten Zusammentreffen des ehemaligen Kärntner Bischofs Schwarz und seines Nachfolgers und nun Gastgeber-Bischofs Josef Marketz kommen.
Allerdings hätten sich die Wogen nach den Turbulenzen rund um den Wechsel von Bischof Schwarz von der Diözese Gurk in die Diözese St. Pölten und die folgende apostolische Visitation in Kärnten mittlerweile etwas geglättet, wie sowohl Lackner als auch Marketz erklärten. Lackner erklärte laut Kathpress, es habe inzwischen kleine Schritte der Versöhnung gegeben. Es gebe mit Josef Marketz nun einen „tollen neuen Bischof“, der sich auch sehr konstruktiv in die Bischofskonferenz einbringe. Bischof Marketz sagte ebenfalls, dass sich die Situation beruhigt habe, obwohl es immer noch Menschen gebe, die ihm von persönlichen Verletzungen berichten würden. Er freue sich jedenfalls sehr, dass die Bischofskonferenz nach langer Zeit wieder in Kärnten tage.
„Wollen aufeinander hören“
Als zentrale Themen der Beratungen nannte Lackner den weltweiten synodalen Prozess, die Europawahlen, die Kriege in der Ukraine und im Heiligen Land sowie die aktuellen Strukturprozesse in den österreichischen Diözesen. Der synodale Prozess laufe in Österreich „sehr gut“, sagte Lackner: „Wir sind eine globale Kirche, wir wollen aufeinander hören.“ Er erhoffe sich „eine glaubwürdige Kirche, wo die Menschen den Sinn des Lebens finden“. In Bezug auf das Heilige Land bekräftigte Lackner, die Bischöfe in Österreich würden sich dem Papst anschließen, der nicht müde werde, zu einem Waffenstillstand aufzurufen.
Liturgischer Höhepunkt der Frühjahrsvollversammlung ist eine Festmesse am Dienstag um 18 Uhr in der Seminarkirche im „Marianum Tanzenberg“ mit Kardinal Christoph Schönborn, zu der alle Gläubigen eingeladen sind. Die Vollversammlung selbst dauert bis einschließlich Donnerstag. Über die Ergebnisse der Vollversammlung der Bischofskonferenz wird deren stellvertretender Vorsitzender, der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer, im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien am Freitag informieren.