Im Onkologischen Institut im Krankenhaus in Ljubljana in Slowenien wurde einem Patienten fälschlicherweise der Magen entfernt. Der Patient litt vermeintlich an Magenkrebs im Anfangsstadium, doch wie sich herausstellte, lag eine schwerwiegende Verwechslung vor. Die Gewebeproben zweier Patienten eines externen Diagnostischen Instituts wurden vertauscht. Der operierte Patient hatte keine Krebserkrankung, der an Krebs erkrankte, wurde nicht behandelt.

Die Proben wurden durch das externe Diagnostischen Institut Barsos vertauscht, wie Direktorin Urša Murn in einer Pressekonferenz am Freitag um 15 Uhr eingestand: „Leider kann man noch nicht mit Sicherheit sagen, wo der Fehler in unserem Verfahren aufgetreten ist, aber wir bedauern zutiefst, dass die Proben vertauscht wurden und dadurch dem Patienten geschadet wurde“, sagte Murn und gab an, dass man das Gesundheitsamt umgehend eingeschaltet habe und um außerordentliche Aufsicht gebeten habe. „Außerdem stehen wir im Kontakt mit beiden Patienten und suchen mit ihnen nach der besten geeigneten Lösung“, fügte die Direktorin hinzu.

Im Oktober operiert

Der Patient wurde im Oktober operiert und im Jänner über den fatalen Fehler informiert. Entdeckt wurde dieser, nachdem das Pathologische Institut nach der Operation Gewebeproben untersucht hatte und keine Hinweise auf einen Krebs fand. Die Proben wurden dann zur weiteren Überprüfung an die medizinische Fakultät der Universität Ljubljana gesendet, auch dort wurde mittels DNA-Analyse kein Hinweis auf Krebs gefunden. Auch Barsos führte Untersuchungen durch und kam zum selben Ergebnis.

„Unabhängig davon, an welcher Stelle im Behandlungsprozess der Fehler passiert ist, unser gemeinsames Ziel muss es nun sein, ein besseres Risikomanagement zu erwirken“, sagte der medizinische Leiter der Chirurgischen Abteilung des Onkologischen Instituts, Gašper Pilko. „Gemeinsam mit der externen Aufsicht werden wir alles tun, um dies in Zukunft zu verhindern. Wir werden verantwortungsvoll handeln und alle Maßnahmen ergreifen. An dieser Stelle kann ich mich nur noch einmal bei den beiden Patientinnen und Patienten aufrichtig und zutiefst entschuldigen“, fügte Murn hinzu.

Wie geht es dem Krebspatienten?

Informationen über den Gesundheitszustand des Patienten, der tatsächlich an Krebs erkrankt ist, liegen nicht vor. Laut Pilko ist der Patient nicht im Onkologischen Institut in Behandlung, es gäbe in Slowenien noch zwei andere Krankenhäuser, die Patienten mit Magenkrebs behandeln können, teilte der Primar mit.