1837 wurde die „Riva Lunga“, die Küstenstraße zwischen Koper und Izola, eröffnet. Über Jahrhunderte war sie der einzige Weg vom Landesinneren vorbei an Koper nach Izola, Piran, Portorož oder weiter nach Kroatien. Parallel zur Küstenlinie verlaufend war sie Transportweg und Urlaubsstimmungsbringer in einem. Denn spätestens auf der knapp sieben Kilometer langen Küstenstraße war die Adria zum Greifen nahe und der Geruch von Meer durchströmte Lunge und Hirn.
Mit der Zeit wuchs der Urlauberverkehr immer mehr an und das „lange Ufer“ wurde zum Nadelöhr. Staus waren entlang der schmalen zweispurigen Straße an der Tagesordnung. 2005 begann man deshalb mit dem Bau einer mehrspurigen Tunnelunterführung zwischen Koper und Izola. Zehn Jahre später, nach einigen Finanzskandalen und etwa 170 Millionen Euro Baukosten, wurde diese 2015 eröffnet. Zwei Jahre danach wurde die „Riva Lunga“ endgültig für den Pkw-Verkehr gesperrt.
Architekturwettbewerb
Seither wird sie von Radfahrern, Läufern, Spaziergängern und Schwimmern bevölkert. Baulich wurde allerdings bisher nur wenig verändert, das soll sich nun ändern: Die Gemeinden Izola und Koper haben in Zusammenarbeit mit der Kammer für Architektur und Raumplanung Sloweniens (ZAPS) einen öffentlichen Architekturwettbewerb zur Gestaltung des Küstenstreifens ausgeschrieben. Vorgabe: Lebensqualität verbessern, nachhaltige Mobilität ermöglichen und Natur, Kultur sowie Umwelt schützen.
Aus mehreren Bewerbungen setzte sich das in Ljubljana ansässige Architekturbüro „Landstudio 015“ mit ihrem Entwurf durch. Nach Ansicht des Bewertungssauschusses legte sie die beste Lösung vor, um die Städte Izola und Koper nachhaltig zu verbinden: „Im zentralen Teil entsteht ein ruhiger Raum mit der Präsentation des Natur- und Kulturerbes. Entlang der Promenade wird ein Netzwerk aus öffentlichen Räumen und Stränden, Gastronomieangeboten und Aussichtspunkten geschaffen. Adria, Meerzugänge, Fußwege, Laufstrecken, Radwege sowie Grüngürtel mit Alleenlinien harmonieren und präsentieren klar die natürlichen und kulturellen Besonderheiten der Küstenlinie. Die siegreiche Einreichung schaffte in allen Bereichen klare und unaufdringliche Designeingriffe.
Baubeginn?
Die Bekanntgabe des Ergebnisses mit einem Bericht, der den formellen Abschluss des Evaluierungsprozesses darstellt, wurde von den Bürgermeistern beider Gemeinden, Milan Bogatič und Aleš Bržan, unterzeichnet. Der Siegerentwurf wurde auf der Seite der ZAPS und auf der Homepage der Gemeinde Izola präsentiert und soll im März auch öffentlich ausgestellt werden. Ein konkretes Datum für die Umsetzung der Pläne, Baubeginn und Eröffnung wurden bisher noch nicht bekannt gegeben.
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