„Eigentlich ist noch immer Hochwinter“, sagt Ubimet-Meteorologe Christoph Matella. Die Betonung liegt auf „eigentlich“. Denn angesichts der aktuell vorherrschenden Temperaturen stellen sich bei vielen bereits Frühlingsgefühle ein. „Derzeit hat es etwa in Obervellach 18 Grad. In Weitensfeld sind es 17“, sagte Matella am Samstagnachmittag. Und das zu einer Zeit, in der es normalerweise am kältesten ist: „Von Ende Jänner bis Mitte Februar liegen die Tageshöchstwerte durchschnittlich um die drei bis vier Grad.“ Und der Frühling mitten im Winter bleibt Kärnten und Osttirol auch in den kommenden Tagen erhalten, es bleibt extrem mild. Am Sonntag liegen die Höchstwerte meist bei acht bis 14 Grad, am Montag zwischen zehn und 15, vielleicht sogar 16 Grad. „Vereinzelt könnte es sogar noch wärmer werden“, so Matella. Wie am Samstag sind auch am Sonntag und Montag bis zu plus 17 Grad möglich. Und das speziell in Oberkärnten und Osttirol. Am Dienstag und am Mittwoch gehen die Temperaturen nur leicht zurück – auf neun bis 14 bzw. sieben bis 13 Grad.
Bis auf Weiteres ist auch kein Wintereinbruch in Sicht, ganz zu schweigen von Schneefall. „Erst zum nächsten Wochenende hin könnte es wieder in Richtung Normalität gehen. Die Prognosen sind aber noch sehr unsicher“, wagt der Meteorologe vorsichtig einen Ausblick.
Von 182 auf 0
Dass der Winter in Kärnten und Osttirol auch ganz anderes kann, zeigen Fotos, die vor genau zehn Jahren entstanden sind. Teile Kärntens und Osttirols versanken damals im Schneechaos. In Kötschach-Mauthen wurde Anfang Februar 2014 eine 182 Zentimeter dicke Schneedecke gemessen, aktuell liegen dort null Zentimeter. In Dellach im Drautal waren es 143 Zentimeter, derzeit sind es dort fünf Zentimeter. Und in Lienz lagen vor zehn Jahren 110 Zentimeter Schnee, aktuell ist die Schneedecke dort nur mehr zwei Zentimeter dünn.