Schwere Vorwürfe gegen zumindest sieben Kärntner Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 14 und 17 Jahren. Sie sollen in einer Polytechnischen Schule in einer Pause direkt im Klassenraum eine Hinrichtungsszene aus dem Dritten Reich nachgestellt haben. Während zwei 15-Jährige den Hitlergruß gezeigt haben, ließen sie fünf Mitschüler vor sich mit gesenktem Kopf knien. „Derzeit deutet alles darauf hin, dass die fünf knienden Jugendlichen freiwillig mitgespielt haben“, sagt Waltraud Dullnigg, Sprecherin der Landespolizeidirektion Kärnten.
Aufgeflogen ist der Fall, weil andere Schüler Fotos und Videos von dem unrühmlichen Schauspiel gemacht und an die Darsteller weitergeleitet haben. „Eine der Schülerinnen, die den Hitlergruß gezeigt hat, hat die Inhalte in ihrer Instagram-Story gepostet“, erklärt die Direktorin der Kärntner Bildungsdirektion, Isabella Penz. Einige Schüler machten daraufhin Screenshots und informierten die Schule.
Die Leitung wandte sich direkt an die Polizei, wie Dullnigg bestätigt. Die Jugendlichen wurden wegen des Verbotsgesetzes angezeigt. Nun ist das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung am Zug und hat die Ermittlungen übernommen.
Konsequenzen noch offen
„Wie es für die Schüler weitergeht und welche Konsequenzen drohen, kann man jetzt noch nicht sagen“, berichtet Dullnig. Die Schule setzte erste Maßnahmen, die Jugendlichen wurden aber nicht suspendiert. „Dafür hätte eine Gefährdung erkennbar sein müssen, aber alle Beteiligten haben freiwillig mitgemacht“, erklärt Bildungsdirektorin Penz den Sachverhalt. Sämtliche pädagogischen Maßnahmen würden nun aber in jedem Fall ergriffen. In allen Klassen hätten bereits Gespräche über das Thema stattgefunden und die Eltern wurden über den Vorfall informiert. Ein Präventivbeamter sowie Sozialarbeiter stehen dem Lehrpersonal zur Seite.
Aus den sozialen Netzwerken wurde das abstoßende Bildmaterial mittlerweile entfernt.