Eine ungewöhnliche Häufung an brutalen Überfällen beschäftigt seit dem vergangenen Wochenende die Polizei in Kärnten. Bei den insgesamt vier Attacken, zwischen denen es laut Waltraud Dullnigg, Sprecher Landespolizeidirektion (LPD), keinen Zusammenhang gibt, wurden zwei Männer schwer und ein Mann leicht verletzt.
Begonnen hat es am Freitagabend: Gegen 18.45 Uhr wurde ein 28-Jähriger im Klagenfurter Stadtteil Viktring von zwei Unbekannten niedergetreten und leicht verletzt. Die Täter raubten dem Klagenfurter die Brieftasche samt einem geringen Bargeldbetrag und flüchteten. Trotz einer sofort eingeleiteten Fahndung fehlt von ihnen bislang jede Spur.
Tatorte in Villach
Samstagfrüh gegen 2.20 wurde auf dem Hauptplatz in Villach ein Mann (36) von einem unbekannten Täter mit einem Tritt gegen den Oberkörper attackiert. Nachdem das Opfer zu Boden gegangen war, trat der Angreifer mehrmals auf ihn ein und drohte, ihn umzubringen. Der 36-Jährige wurde schwer verletzt ins LKH Villach eingeliefert. Trotz guter Personenbeschreibung – Mann, 20 bis 30 Jahre, circa 180 Zentimeter groß, normale Statur, dunkelblonde kurze Haare, keinen sichtbaren Bartwuchs, rechteckige Brille mit einem dickeren schwarzen Rahmen, trug mehrere Silberketten, dunkle Kleidung und sprach Kärntner Dialekt – konnte der Täter bisher nicht gefasst werden. Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Villach Hauptplatz (059 133 - 2292) oder jede andere Dienststelle entgegen.
Nur wenige Stunde später kam es in Villach zur nächsten Gewalttat: Ein 57-Jähriger hörte gegen 15.40 Uhr bei der Stiege zur Fußgängerbrücke Congress-Center einen Mann schreien und sah fünf Männer (zwischen 20 und 30 Jahren) flüchten. Bei der Brücke entdeckte der Zeuge eine Person, die offensichtlich von den Männern zusammengeschlagen worden ist. Das Opfer, ein 18-jähriger Villacher, erlitt schwere Kopfverletzungen und konnte zum Vorfall bisher keine Angaben machen. Er wurde ins LKH Villach eingeliefert.
Eine am Tatort gefundene Softair-Pistole gehörte dem jungen Mann. Diese habe er immer bei sich, um sich verteidigen zu können, so der Villacher gegenüber der Polizei. Eine Fahndung nach den fünf Männern war bisher erfolglos. Nach ersten Ermittlungen könnte es zwischen Tätern und Opfer eine Verbindung geben, möglicherweise kennen sie einander. Vermutungen, dass die Männer Schulden eintreiben wollten, wollte LPD-Sprecherin Dullnigg am Montag nicht kommentieren.
Teure Uhr gestohlen
Samstagabend wurde schließlich ein Mann (31) aus dem Bezirk Klagenfurt-Land in der Humboldstraße in der Landeshauptstadt beraubt. Eine unbekannte, vermutlich männliche Person habe ihm gegen 20 und 21 Uhr gegen den Kopf geschlagen und seine mehrere Tausend Euro teure Armbanduhr gestohlen. Der 31-Jährige, er war zur Tatzeit alkoholisiert, blieb unverletzt und konnte keine genauen Angaben zum Täter machen. Zweifel an der Version des Mannes hat die Polizei bislang dennoch nicht und deshalb hat das Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen, so Dullnigg.