21 Menschen starben am 3. Oktober des vergangenen Jahres bei einem schrecklichen Unglück im italienischen Mestre bei Venedig, bei dem ein Bus von einer Überführung zehn Meter tief abstürzte, beim Aufprall zerschellte und Feuer fing. Besonders tragisch, unter den Todesopfern war auch eine schwangere 28-jährige Kroatin auf Hochzeitsreise. 15 Menschen überlebten wie durch ein Wunder.

Seither laufen die Ermittlungen in Italien auf Hochtouren. An der Untersuchung unter der Leitung der Staatsanwältin Laura Cameli arbeiten Kriminalbeamte und zahlreiche Sachverständige. Wie die italienische Zeitung „Il Gazzettino“ berichtete, werden gegen zumindest drei Personen Ermittlungen geführt, und zwar den Geschäftsführer des Busunternehmens sowie zwei Beamte der Stadtverwaltung von Venedig, die für die Straßeninstandhaltung verantwortlich sind. In Medien wurden im Zusammenhang mit dem Unglück die desolaten Straßenverhältnisse und die vernachlässigte Infrastruktur in Italien angeprangert. Immer wieder kamen aber auch Spekulationen über den Gesundheitszustand des Buslenkers auf.

Kein Herzinfarkt

Nun liegt das medizinische Gutachten der Obduktion des Leichnams des 40-jährigen Buslenkers vor. Das Fazit des Facharztes der medizinischen Fakultät der Universität in Padua, Guido Viela, sei eindeutig, wie jutarnjilist am Montag schreibt: „Der Fahrer erlitt zum Zeitpunkt des Unfalls keinen Herzinfarkt. Als der Bus stürzte und auf dem Boden aufschlug, war der Fahrer noch am Leben. Es kam zum Tod durch einen Schädelbruch und das Einatmen von Blut.“

Weil unbestätigte Informationen auftauchten, der Buslenker hätte an asymptomatisches Problem mit der Herzarterie gelitten, von denen er nichts gewusst haben soll, wollten die Mediziner alle Zweifel ausräumen: „Kardiologe Cristina Basso von der Universität Padua analysierte alles zweimal und führte Tests auf der Suche nach möglichen pathologischen Elementen durch, die die Herzkranzgefäße oder das Myokardgewebe betreffen. Es konnten jedoch keine Auffälligkeiten festgestellt werden“, teilten die Sachverständigen mit.

Unfallursache weiter unklar

Die genaue Unfallursache bleibt somit weiterhin unklar. Wie auf Videos der Straßenüberwachung zu sehen war und auch von Zeugen ausgesagt wurde, bog der Bus am Abend des 3. Oktober ungebremst nach rechts ab, durchschlug die Leitschienen und stürzte zehn Meter tief, wo er nahe der Bahngleise aufschlug.