1750 Urlauber haben Mitarbeiter des Datenerhebungsinstitut „Isnart“ mit Sitz in Rom in Kärntens italienischer Nachbarregion Friaul-Julisch Venetien im vorigen Jahr ausgefragt. Mit den Informationen erstellte die Wirtschaftskammer einen Steckbrief des typischen Friaul-Urlaubers, den sie jetzt vorstellte.
Mehr Franzosen als Österreicher
Die Statistik bietet einige Überraschungen. Bei den nicht-italienischen Touristen lagen Deutsche mit 38,4 Prozent an der Spitze, gefolgt von Franzosen mit 23,5 Prozent. Erst an dritter Stelle lagen Österreicher mit 12,3 Prozent vor Engländern (7,1), Schweizern (4,4) und weiteren Ländern (14,3 Prozent). Bei den italienischen Urlaubern kamen die meisten aus der Lombardei.
Viele junge Männer
Von den nicht-italienischen Friaul-Urlaubern sind 58,8 Prozent männlich. Männer und Frauen in der Altersklasse 28 bis 41 Jahre bildeten die Hälfte der Urlauber, gefolgt von 22,8 Prozent im Alter von 42 bis 57 Jahre. Elf Prozent der Gäste waren im Alter von 58 bis 72 Jahren. Die mit 72 Jahren Plus klassifizierten Senioren machten nur 3,7 Prozent aus. Bei den Unter-27-Jährigen waren es rund 12 Prozent. Bei den italienischen Urlaubern sieht die Verteilung mit 30 Prozent bei den 28- bis 41-Jährigen und 36 Prozent bei den 42- bis 57-Jährigen etwas anders aus. Die weiteren Alterskategorien ähneln denen der Nicht-Italiener.
Kultur- statt Badeurlaub
Die Wahl des Urlaubszieles erklärten 34,9 Prozent der Befragten mit dem kulturellen Reichtum der Region, 24 Prozent mit den Badeorten, 22,6 mit gastronomischen Interessen und 18,4 damit, noch nie gesehene Örtlichkeiten besuchen zu wollen. Wegen des Preis-Leistungs-Verhältnisses kamen 17 Prozent, wegen der Natur 16,6 Prozent, wegen des italienischen Lebensstils 16 Prozent, wegen angebotener Vergnügungen 14 Prozent. Nur 13,5 Prozent kamen, weil es sich um einen idealen Ort zur Erholung handle oder wegen des Angebots an sportlichen Aktivitäten.
Sportmuffel
Erstaunlich sind auch die Erkenntnisse darüber, was die Urlauber so machten. Ausflüge unternahmen 70 Prozent. Einen historischen Ortskern schauten sich 37 Prozent an. 36 Prozent gingen ans Meer oder zum See. Weniger als ein Drittel ging zu einer Verkostung regionaler Produkte. Weniger als ein Viertel trieb Sport. Ein Fünftel ging in ein Museum oder zu einer Ausstellung. Auch zum Shoppen gingen nur 20,1 Prozent, zu einem Denkmal immerhin mit 19,7 Prozent fast gleich viele. Ein regionales Produkt kauften 16 Prozent und an einer gastronomischen Veranstaltung nahmen sechs Prozent teil.
67 Euro pro Nacht
Genächtigt haben 53 Prozent der Urlauber in Hotels, 12 Prozent in Frühstückspensionen, 9 Prozent bei Privatvermietern und sieben Prozent am Campingplatz. Mit 81,5 Prozent verbrachten im Vorjahr die meisten der Interviewten zwischen sieben und 13 Nächten in Friaul-Julisch Venetien. Für die Nächtigungen wurden im Schnitt 67 Euro ausgegeben und für alles andere 92 Euro pro Tag. Ein Drittel der Feriengäste gibt dabei zwischen 31 und 60 Euro am Tag aus, ein Fünftel zwischen 61 und 90 Euro. 15 Prozent geben mehr als 150 Euro aus und 11 Prozent weniger als 30 Euro. Bei den Ausgaben entfallen 81 Euro auf Freizeitaktivitäten, 43 Euro auf Kleidungskauf, 41 auf Souvenirs, 30 auf Lebensmittel und 22 Euro auf Restaurantbesuche.