Da überlegt man es sich lieber zweimal, ob man die warme Wohnung verlässt! Die Kälte hat Kärnten und Osttirol fest im Griff. Auch am Sonntag in der Früh war es wieder eisig kalt, vielerorts wurden Minustemperaturen im zweistelligen Bereich gemessen. Der Kältepol schlechthin war einmal mehr St. Jakob im Defereggental. Dort wurden minus 19 Grad gemessen. In Lienz waren es minus 10,1 und in Sillian minus 13,7 Grad.

Der kälteste Ort in Kärnten war laut Geosphere Austria Weitensfeld mit minus 15,2 Grad, gefolgt von Bad Bleiberg (minus 15,1 Grad) St. Andrä/Lavanttal (minus 13 Grad), Flattnitz (minus 12,6 Grad) und Weißensee (minus 12,5 Grad). In Villach hatte es um 5 Uhr früh minus 10,3 Grad, vergleichsweise „warm“ war es in der Klagenfurter Innenstadt mit minus 6,4 Grad.

In einer Aussendung am Wochenende warnen die Ordenskrankenhäuser St. Veit und Elisabethinen Klagenfurt vor den Gefahren durch Kälte: „Jedes Jahr sterben in Österreich immer noch sehr viele Menschen an oder mit Unterkühlung. Kälte ist erbarmungslos, denn für extreme Minustemperaturen sind Menschen nicht geschaffen.“ Treffen könne es jeden, egal, ob als Alpinsportler oder Skitourengeher, als Unfallopfer oder älterer Mensch, etwa nach einem Sturz in klirrend kalter Nacht. Aber auch Obdachlose, die keinen warmen Schlafplatz haben, sind stark gefährdet. „Hypothermie, sprich der Kältetod, tritt oft sekundär auf, etwa nach Unfällen als Folge oder in Kombination von Verletzung oder Krankheit, taucht in den Unfallberichten aber meist nicht gesondert erwähnt auf“, sagt Primarius Michael Zink, der zudem seit vielen Jahren als aktiver Notarzt mit dem Rettungshubschrauber Christophorus 11 im Einsatz ist.

Da hört sich der Spaß auf

Gerade jetzt in der Faschingszeit verweist Zink auf die gefährliche Kombination von Trunkenheit und winterlicher Kälte. „Es kommt immer wieder zu Einsätzen, bei denen Betrunkene nach einer Feier oder einem Umzug irgendwo draußen in der Kälte gefunden wurden. Von lustig ist keine Spur mehr, denn das bedeutet akute Lebensgefahr. Die Gefahren werden unterschätzt und es gibt leider immer wieder Fälle, bei denen Menschen im Vollrausch draußen erfrieren.“ Denn durch den Alkohol werden die Blutgefäße der Haut erweitert und man kühlt noch rascher aus.